Asthma - Versorgungsleitlinien.de
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NVL <strong>Asthma</strong>, 2. Auflage<br />
Langfassung<br />
Juli 2011, Version 1.3<br />
H 2.4.5 Weiterführen<strong>de</strong> Diagnostik<br />
Ganzkörperplethysmographie<br />
Die Ganzkörperplethysmographie ist bei <strong>Asthma</strong> für Patienten mit fraglicher spirometrischer<br />
Obstruktion ein wichtiges zusätzliches Verfahren, um das Vorliegen von Atemwegsobstruktion und<br />
Überblähung zu prüfen. Auch bei mangelhafter Mitarbeit bei <strong>de</strong>n spirometrischen Untersuchungen,<br />
wie z. B. bei schwerem <strong>Asthma</strong>, ist die Ganzkörperplethysmographie sinnvoll. Sie ist zu<strong>de</strong>m bei<br />
Patienten, die bei forcierter Ausatmung einen <strong>Asthma</strong>anfall entwickeln, eine alternative Metho<strong>de</strong>, um<br />
eine Atemwegsobstruktion nachzuweisen.<br />
Die Ganzkörperplethysmographie erlaubt eine zuverlässige, weitgehend mitarbeitsunabhängige<br />
Bestimmung <strong>de</strong>s Atemwegswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s Raw und <strong>de</strong>r funktionellen Residualkapazität bzw. <strong>de</strong>s<br />
intrathorakalen Gasvolumens (FRCbox, ITGV). In Kombination mit <strong>de</strong>r Spirometrie können die<br />
Totalkapazität und das Residualvolumen bestimmt wer<strong>de</strong>n, wodurch eine umfassen<strong>de</strong> Beschreibung<br />
<strong>de</strong>r Funktionsstörungen bei <strong>Asthma</strong> möglich wird.<br />
Der spezifische Atemwegswi<strong>de</strong>rstand sRaw (Raw x ITGV) bzw. <strong>de</strong>ssen Reziprokwert, die spezifische<br />
Atemwegsleitfähigkeit sGaw, erfassen gleichzeitig <strong>de</strong>n Grad <strong>de</strong>r Atemwegobstruktion und <strong>de</strong>r<br />
Überblähung, so dass diese Parameter beson<strong>de</strong>rs für Verlaufsbeobachtungen, z. B. auch im Rahmen<br />
von Provokationen, geeignet sind.<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>salters<br />
Bei Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen liegt nicht selten eine Lungenüberblähung als einziges Merkmal eines<br />
<strong>Asthma</strong>s vor [106]. Daher sollte bei normaler Spirometrie eine Ganzkörperplethysmographie erfolgen,<br />
ebenso auch bei unzureichen<strong>de</strong>r Mitarbeit bei <strong>de</strong>r Spirometrie.<br />
Bestimmung <strong>de</strong>s Atemwi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s mit Oszillations- o<strong>de</strong>r Okklusionsverfahren<br />
Die gerätetechnischen Anfor<strong>de</strong>rungen und damit <strong>de</strong>r Investitionsaufwand sind bei <strong>de</strong>r Oszillations-<br />
und <strong>de</strong>r Okklusionsmetho<strong>de</strong> (ROSZ und ROCC) niedriger als bei <strong>de</strong>r Ganzkörperplethysmographie.<br />
Vorteile <strong>de</strong>r mit diesen Verfahren bestimmten Atemwi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> gegenüber <strong>de</strong>r Spirometrie sind die<br />
weitgehen<strong>de</strong> Unabhängigkeit <strong>de</strong>r Ergebnisse von <strong>de</strong>r Mitarbeit sowie die Messung bei Ruheatmung.<br />
Die absoluten Werte <strong>de</strong>r Parameter ROSZ und ROCC unterliegen starken Schwankungen, die<br />
Normwerte sind nicht sicher validiert, aber die typischen Verän<strong>de</strong>rungen nach Laufbelastung und<br />
Spasmolyse wer<strong>de</strong>n zuverlässig erkennbar [107]. Damit sind diese Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Bestimmung <strong>de</strong>s<br />
Atemwi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s eine wertvolle und notwendige Ergänzung, wenn eine<br />
Ganzkörperplethysmographie nicht zur Verfügung steht. Die Metho<strong>de</strong> bedarf aber eines geschulten<br />
und kritischen Anwen<strong>de</strong>rs.<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>salters<br />
Diese Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Bestimmung <strong>de</strong>s Atemwi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s sind insbeson<strong>de</strong>re im Kin<strong>de</strong>salter eine<br />
wertvolle und notwendige Ergänzung [107], da hiermit auch Kin<strong>de</strong>r erfasst wer<strong>de</strong>n können, die noch<br />
nicht in <strong>de</strong>r Lage sind, eine zuverlässige FV-Kurve zu erzeugen. Von Vorteil bei ängstlichen Kin<strong>de</strong>rn<br />
ist auch, dass das „Einschließen“ in die Kammer entfällt.<br />
Blutgase<br />
Die Bestimmung von Sauerstoff- und Kohlensäurepartialdruck zur Diagnosestellung eines <strong>Asthma</strong>s ist<br />
nicht hilfreich, jedoch in <strong>de</strong>r Differentialdiagnostik bei akuter und chronischer Dyspnoe sowie zur<br />
Überwachung im schweren <strong>Asthma</strong>anfall notwendig.<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten bei Säuglingen und Kleinkin<strong>de</strong>rn<br />
Für die Beurteilung <strong>de</strong>r Auswirkungen einer schweren Obstruktion bei Säuglingen und Kleinkin<strong>de</strong>rn<br />
hat die Bestimmung <strong>de</strong>r Sauerstoffsättigung eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung.<br />
Gilt nur für<br />
Erwachsene<br />
Gilt nur für<br />
Kin<strong>de</strong>r/Jugendliche<br />
Allgemeine<br />
Empfehlungen<br />
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