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Asthma - Versorgungsleitlinien.de

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NVL <strong>Asthma</strong>, 2. Auflage<br />

Langfassung<br />

Juli 2011, Version 1.3<br />

Vorschulalter ist nur eine begrenzte Anzahl von Allergenen als Triggerfaktor für ein <strong>Asthma</strong><br />

verantwortlich. Am häufigsten fin<strong>de</strong>n sich die Allergene <strong>de</strong>r Hausstaubmilbe, Allergene von Katze und<br />

Hund, gefolgt von Gräsern und Frühblühern. Seltener sind Allergene wie Schimmelpilze sowie<br />

Nahrungsmittel wie Hühnereiweiß, Milcheiweiß sowie Soja und Weizen verantwortlich.<br />

H 2.5.3. Spezifische Provokationstests<br />

Eine spezifische bronchiale Provokation ist zur Diagnose eines <strong>Asthma</strong>s im Allgemeinen nicht<br />

notwendig. Bei <strong>de</strong>m Verdacht auf ein berufliches <strong>Asthma</strong> wer<strong>de</strong>n jedoch im Rahmen gutachterlicher<br />

Untersuchungen inhalative Provokationstests mit Allergenextrakten o<strong>de</strong>r arbeitsplatzbezogene<br />

Provokationstests gefor<strong>de</strong>rt [113; 114]. Nasale Provokationen können in Kombination mit Anamnese<br />

und Hauttest bronchiale Provokationen bei jeweils positiven Resultaten ersetzen, jedoch lässt sich bei<br />

negativen nasalen Provokationstests ein berufliches <strong>Asthma</strong> nicht ausschließen [115].<br />

Zur Indikationsstellung einer spezifischen Immuntherapie ist bei Sensibilisierung durch Frühblüher<br />

o<strong>de</strong>r Gräser meist <strong>de</strong>r Zusammenhang zwischen Pollenflug und Beschwer<strong>de</strong>n ausreichend. Im<br />

Zweifel, insbeson<strong>de</strong>re bei Sensibilisierung gegen eine Vielzahl von inhalativen Allergenen, sollten<br />

nasale Provokationstests erfolgen.<br />

Bei Patienten mit persistieren<strong>de</strong>m <strong>Asthma</strong>, die gegen Hausstaubmilbenallergen sensibilisiert sind,<br />

muss die Diagnose vor Einleitung einer spezifischen Immuntherapie abgesichert wer<strong>de</strong>n. Eine nasale<br />

Provokation kann richtungsweisend sein.<br />

Bronchiale Provokationstests setzen allergologische Kenntnisse und wegen – insbeson<strong>de</strong>re bei<br />

fehlerhafter Methodik – möglicher lebensbedrohlicher Komplikationen Erfahrungen in <strong>de</strong>r<br />

Notfallbehandlung zwingend voraus.<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten im Kin<strong>de</strong>salter<br />

Im Kin<strong>de</strong>salter wer<strong>de</strong>n nasale Provokationen von pneumologisch-allergologisch qualifizierten Kin<strong>de</strong>r-<br />

und Jugendärzten mit pneumologischem Schwerpunkt bzw. Zusatzweiterbildung durchgeführt. Nur<br />

selten ist im Kin<strong>de</strong>salter eine spezifische bronchiale Provokation notwendig, die aufgrund einer<br />

möglichen Spätreaktion in Kliniken durchgeführt wer<strong>de</strong>n muss.<br />

H 2.6 Berücksichtigung von Erkrankungen <strong>de</strong>r oberen Atemwege<br />

Erkrankungen <strong>de</strong>r oberen und unteren Atemwege können sich gegenseitig beeinflussen, was<br />

insbeson<strong>de</strong>re für die Interaktion zwischen allergischer Rhinitis und <strong>Asthma</strong> bronchiale zutrifft [116-<br />

119]. Untersuchungen haben weiter gezeigt, dass <strong>Asthma</strong>-Patienten in bis zu 80 % <strong>de</strong>r Fälle<br />

chronische Nasennebenhöhlenentzündungen aufweisen [120; 121].<br />

Eine Polyposis <strong>de</strong>r Nase und <strong>de</strong>r Nasennebenhöhlen ist eine beson<strong>de</strong>re Ausprägungsform <strong>de</strong>r<br />

chronischen Rhinosinusitis. Etwa 7 % <strong>de</strong>r Patienten mit <strong>Asthma</strong> lei<strong>de</strong>n an Nasenpolypen mit einer<br />

Prävalenz von 13 % bei „nicht-allergischem“ <strong>Asthma</strong> [122; 123]. Bei <strong>de</strong>r ASS-Intoleranz ist eine<br />

Polyposis <strong>de</strong>r Nase in Verbindung mit <strong>Asthma</strong> bronchiale in 36 -96 % <strong>de</strong>r Fälle beschrieben [124-130].<br />

Anhand von Daten einer Studie mit 2.500 Patienten wur<strong>de</strong> nachgewiesen, dass die chronische<br />

Rhinosinusitis mit und ohne Polyposis <strong>de</strong>r Nase und Nasennebenhöhlen und die allergische Rhinitis<br />

an <strong>de</strong>r Entstehung und Unterhaltung chronischer Erkrankungen wie <strong>de</strong>r COPD und <strong>de</strong>m <strong>Asthma</strong> eine<br />

wesentliche Rolle spielen [131]. Mehrere Untersuchungen zeigen zu<strong>de</strong>m, dass die operative und<br />

konservative Behandlung <strong>de</strong>r chronischen Rhinosinusitis und <strong>de</strong>r allergischen Rhinitis bei<br />

<strong>Asthma</strong>patienten die Symptome bessert, die Lungenfunktion günstig beeinflusst, <strong>de</strong>n Bedarf an<br />

notwendigen Medikamenten reduziert und das Risiko für notfallmäßige Klinikaufnahmen vermin<strong>de</strong>rt<br />

[132-137].<br />

Gilt nur für<br />

Erwachsene<br />

Gilt nur für<br />

Kin<strong>de</strong>r/Jugendliche<br />

Allgemeine<br />

Empfehlungen<br />

© 2009 84

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