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Asthma - Versorgungsleitlinien.de

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NVL <strong>Asthma</strong>, 2. Auflage<br />

Langfassung<br />

Juli 2011, Version 1.3<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s Erwachsenenalters<br />

Ein Beschwer<strong>de</strong>beginn im Erwachsenenalter spricht keinesfalls gegen ein <strong>Asthma</strong>. Bei einem neu<br />

aufgetretenen <strong>Asthma</strong> im jüngeren Erwachsenenalter sind allergische Auslöser häufig, in höherem<br />

Lebensalter überwiegt das nichtallergische <strong>Asthma</strong>. Es sollte auch nach <strong>de</strong>n bei nichtallergischem<br />

<strong>Asthma</strong> nicht seltenen Auslösefaktoren, wie Analgetika (Acetylsalicylsäure) und Betablockern<br />

(einschließlich Augentropfen) gefragt wer<strong>de</strong>n. Die Berufsanamnese ist beson<strong>de</strong>rs wichtig, da in<br />

bestimmten Berufen (v. a. mehlverarbeiten<strong>de</strong> Berufe) das berufliche <strong>Asthma</strong> immer noch eine<br />

erhebliche Be<strong>de</strong>utung hat. Das Rauchverhalten muss erfragt wer<strong>de</strong>n, da es für die Prognose<br />

mitbestimmend ist.<br />

Gilt nur für<br />

Erwachsene<br />

H 2.3 Körperliche Untersuchung<br />

Die körperliche Untersuchung zielt auf <strong>de</strong>n Nachweis von Zeichen einer Atemwegsobstruktion, die im<br />

beschwer<strong>de</strong>freien Intervall auch fehlen können, ab. Dies sind:<br />

� trockene Nebengeräusche (Giemen, Pfeifen, Brummen) bei <strong>de</strong>r Auskultation, ggf. durch eine<br />

forcierte Exspiration zu provozieren;<br />

� verlängertes Exspirium;<br />

� bei schwerer Atemnot (v. a. im Kin<strong>de</strong>salter): thorakale Einziehungen (v. a. Jugulum, intercostal,<br />

epigastrisch);<br />

� bei schwerer Obstruktion: sehr leises Atemgeräusch.<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>salters<br />

Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche mit nicht ausreichend therapiertem <strong>Asthma</strong> können aufgrund <strong>de</strong>r vermehrt zu<br />

leisten<strong>de</strong>n Atemarbeit min<strong>de</strong>rwüchsig und dystroph sein. Thorax<strong>de</strong>formierungen können infolge<br />

hochgradiger Überblähung bei schwerem <strong>Asthma</strong> auftreten. Neben <strong>de</strong>r Erfassung einer normalen<br />

Längen- und Gewichtsentwicklung ist insbeson<strong>de</strong>re im Hinblick auf die geeignete Therapieform auch<br />

die psychomentale Entwicklung mitzubeurteilen.<br />

Atemfrequenz und Atemzyklus sind altersabhängig und können auf eine bestehen<strong>de</strong> Obstruktion<br />

hinweisen. Der Auskultationsbefund im symptomfreien Intervall ist oft unauffällig; nach Auffor<strong>de</strong>rung<br />

zu forcierter Exspiration lassen sich aber häufig trockene exspiratorische Nebengeräusche<br />

wahrnehmen. Insbeson<strong>de</strong>re im Kleinkin<strong>de</strong>salter, wenn Lungenfunktionsuntersuchungen noch nicht<br />

durchführbar sind, lässt sich durch Auskultation vor und nach Inhalation eines Beta-2-<br />

Sympathomimetikums eine Bronchospasmolyse nachweisen.<br />

H 2.4 Objektive Messungen zur Sicherung <strong>de</strong>r Diagnose<br />

Hintergrundinformation/Begründung zu Empfehlung 2-2<br />

Die Lungenfunktionsdiagnostik dient <strong>de</strong>r Sicherung <strong>de</strong>r Diagnose, <strong>de</strong>r differenzialdiagnostischen<br />

Abgrenzung zu an<strong>de</strong>ren obstruktiven Atemwegs- und Lungenkrankheiten sowie zur Verlaufs- und<br />

Therapiekontrolle. Die Messung <strong>de</strong>r Lungenfunktion ist unverzichtbar, da erstens durch interindividuell<br />

unterschiedliche Wahrnehmung <strong>de</strong>r Atemnot oft keine gute Übereinstimmung zwischen<br />

Beschwer<strong>de</strong>grad und Atemwegsobstruktion besteht [75] und zweitens die körperliche Untersuchung<br />

auch bei symptomatischen Patienten oft keine Obstruktionsmerkmale (z. B. Giemen) nachweisen<br />

kann. Dabei umfasst die lungenfunktionsanalytische Basisdiagnostik die Messung <strong>de</strong>r<br />

Atemwegsobstruktion, ihrer Reversibilität und Variabilität. Um die Diagnose zu bestätigen, muss eine<br />

variable, (partiell) reversible und/o<strong>de</strong>r belastungsinduzierte Atemwegsobstruktion nachgewiesen<br />

wer<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n Nachweis sind verschie<strong>de</strong>ne, unterschiedlich aufwändige Metho<strong>de</strong>n geeignet.<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>salters<br />

Wenn möglich, sollte <strong>de</strong>r Nachweis mit Hilfe von Lungenfunktionsprüfungen erfolgen. Ist eine<br />

angemessene Lungenfunktionsdiagnostik, wegen mangeln<strong>de</strong>r Kooperationsfähigkeit (Säuglinge und<br />

Gilt nur für<br />

Kin<strong>de</strong>r/Jugendliche<br />

Allgemeine<br />

Empfehlungen<br />

© 2009 76

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