Asthma - Versorgungsleitlinien.de
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NVL <strong>Asthma</strong>, 2. Auflage<br />
Langfassung<br />
Juli 2011, Version 1.3<br />
H.2.4.3 Nachweis <strong>de</strong>r bronchialen Hyperreagibilität<br />
Hintergrundinformation/Begründung zu Empfehlung 2-5<br />
Sofern die Lungenfunktion nicht eingeschränkt ist, aber durch die Anamnese ein <strong>Asthma</strong> vermutet<br />
wird, kann die Diagnose durch <strong>de</strong>n Nachweis einer bronchialen Hyperreagibilität mittels<br />
Provokationstest erfolgen [13; 84; 85]. Die Sensitivität <strong>de</strong>r bronchialen Hyperreagibilität bezüglich <strong>de</strong>r<br />
<strong>Asthma</strong>diagnose ist hoch, die Spezifität ist allerdings gering [84]. Eine Hyperreagibilität kann auch<br />
vorliegen bei einer allergischen Rhinitis [86], einer Mukoviszidose [87], Bronchiektasen und einer<br />
COPD [88].<br />
Zur Durchführung <strong>de</strong>s Provokationstests stehen unterschiedliche Metho<strong>de</strong>n und Auswerteverfahren<br />
zur Verfügung, <strong>de</strong>ren Aussagekraft nicht völlig übereinstimmt:<br />
� unspezifische inhalative Provokation mit Pharmaka (Histamin, Methacholin);<br />
� standardisierte Belastung – beson<strong>de</strong>rs im Kin<strong>de</strong>salter [89-92] – mittels:<br />
o Laufband,<br />
o „free-running-test“,<br />
o Fahrra<strong>de</strong>rgometer (weniger geeignet);<br />
� Kaltluftprovokation.<br />
In Provokationen mit Chemikalien wird je nach Verfahren die Dosis o<strong>de</strong>r die Konzentration <strong>de</strong>r<br />
Provokationssubstanz bestimmt [84]. Die Ergebnisse <strong>de</strong>r unspezifischen Provokationstests sind<br />
metho<strong>de</strong>nabhängig [93]. Bei Proban<strong>de</strong>n mit geringer Hyperreagibilität kann statt <strong>de</strong>r Bestimmung von<br />
Schwellendosis o<strong>de</strong>r Schwellenkonzentration (Populationsstudien) auch die Steigung <strong>de</strong>r Dosis-<br />
Wirkungskurve genutzt wer<strong>de</strong>n [94].<br />
Als Kriterium für einen positiven Test gilt bei einer standardisierten Belastung ein FEV1-Abfall von<br />
≥ 10 % sowie bei einer Inhalation mit Methacholin ein FEV1-Abfall von ≥ 20 % [85].<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>salters<br />
Für die Praxis <strong>de</strong>s nie<strong>de</strong>rgelassenen Kin<strong>de</strong>r- und Jugendarztes ist die standardisierte Laufbelastung<br />
die praktikabelste und physiologischste Metho<strong>de</strong> zum Nachweis einer bronchialen Hyperreagibilität.<br />
Kin<strong>de</strong>r mit hinweisen<strong>de</strong>n Symptomen sollten einer Laufbelastung unterzogen wer<strong>de</strong>n – auch und<br />
gera<strong>de</strong> bei normaler Basislungenfunktion. Optimal eignet sich hierfür ein Laufband, wobei auch ein<br />
„free-running-test“ möglich ist. Weniger geeignet ist das Fahrra<strong>de</strong>rgometer. Kaltluftprovokation und<br />
unspezifische inhalative Provokation sind weitere Nachweismöglichkeiten überempfindlicher<br />
Atemwege. Eine spezifische bronchiale Provokation mit Allergenen wird nur bei speziellen<br />
Fragestellungen eingesetzt [92].<br />
H 2.4.4 Peak-Flow-Messung<br />
Hintergrundinformation/Begründung zu Statement 2-6<br />
Peak-Expiratory-Flow-Meter sind handliche, tragbare, relativ preisgünstige Geräte und daher ein<br />
wichtiges Hilfsmittel zur Einschätzung <strong>de</strong>s Therapieerfolgs und zur Verlaufskontrolle, gegenüber <strong>de</strong>r<br />
Spirometrie jedoch hinsichtlich <strong>de</strong>r Diagnostik weniger sensitiv. Die Stärke <strong>de</strong>s PEF besteht darin,<br />
dass die Obstruktion im häuslichen Umfeld <strong>de</strong>s Patienten zu je<strong>de</strong>r Zeit registriert wer<strong>de</strong>n kann. Der<br />
Nachteil <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong> liegt in seiner starken Mitarbeitsabhängigkeit und Manipulierbarkeit [95] und <strong>de</strong>r<br />
fehlen<strong>de</strong>n Beurteilbarkeit peripherer Obstruktionen [78; 96] sowie <strong>de</strong>r Geräteabhängigkeit <strong>de</strong>r<br />
Messwerte. Eine sorgfältige Anleitung (Durchführung und Dokumentation) ist notwendig, um Patienten<br />
eine reproduzierbare und verlässliche Peak-Flow-Messung zu ermöglichen.<br />
Bei korrekter Messtechnik – nach <strong>de</strong>r Eingewöhnungsphase – kann eine Peak-Flow-Tagesvariabilität<br />
von mehr als 20 % als diagnostisch für ein <strong>Asthma</strong> angesehen wer<strong>de</strong>n [97]. Diese 20 % Grenze<br />
bezieht sich auf die Durchführung von min<strong>de</strong>stens vier Messungen pro Tag [98-100]. Die Variabilität<br />
Gilt nur für<br />
Erwachsene<br />
Gilt nur für<br />
Kin<strong>de</strong>r/Jugendliche<br />
Allgemeine<br />
Empfehlungen<br />
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