Asthma - Versorgungsleitlinien.de
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NVL <strong>Asthma</strong>, 2. Auflage<br />
Langfassung<br />
Juli 2011, Version 1.3<br />
H 7.3.3 Lebensbedrohlicher Anfall<br />
Symptome siehe 7.1<br />
� Sauerstoff 2-4 l/min über Nasenson<strong>de</strong> (Atmung beachten); Ziel SaO2 > 92 %;<br />
� 2-4 Hübe eines kurzwirken<strong>de</strong>n Beta-2-Sympathomimetikums, z. B. Salbutamol (Dosieraerosol<br />
+ Spacer); in 10-15 Min.-Intervallen wie<strong>de</strong>rholen;<br />
� 50-100 mg Prednisolonäquivalent oral o<strong>de</strong>r intravenös;<br />
� falls vorhan<strong>de</strong>n: Ipratropiumbromid 0,5 mg durch Verneblung o<strong>de</strong>r 4 Hübe = 80 µg aus einem MDI<br />
(Dosieraerosol);<br />
� atemerleichtern<strong>de</strong> Lagerung;<br />
� umgehen<strong>de</strong> Einweisung in ein Krankenhaus mit ärztlicher Begleitung in Intubationsbereitschaft.<br />
Gilt nur für<br />
Erwachsene<br />
H 7.4 Weitere Therapieformen<br />
H 7.4.1 Ipratropiumbromid<br />
Ipratropiumbromid ist als Bronchodilatator weniger wirksam als Beta-2-Sympathomimetika. Bei einem<br />
schweren <strong>Asthma</strong>anfall ist die Kombination aus einem Anticholinergikum und einem Beta-2-<br />
Sympathomimetikum hinsichtlich Ausmaß <strong>de</strong>r Bronchodilatation und Hospitalisierungsrate wirksamer<br />
als die alleinige Therapie mit einem Beta-2-Sympathomimetikum [601-604]. Bevorzugt wird die<br />
gemeinsame Verabreichung mit Salbutamol als Verneblung: Verneblung von 3 ml einer Lösung mit<br />
0,5 mg Ipratropiumbromid und 0,25 mg Salbutamol (ggf. Wie<strong>de</strong>rholung im 30-60 Min.-Abstand).<br />
Dosisempfehlung, falls Ipratropiumbromid ohne Salbutamol verabreicht wird: 0,5 mg durch Verneblung<br />
o<strong>de</strong>r 4 Hübe aus einem MDI (= 80 µg) verabreicht wer<strong>de</strong>n; ggf. Wie<strong>de</strong>rholung im 30-60 Min.-Abstand)<br />
[570].<br />
H 7.4.2 Intravenöse Beta-2-Sympathomimetika<br />
Bei schweren <strong>Asthma</strong>anfällen bietet die routinemäßige i.v.-Applikation von Beta-2-Sympathomimetika<br />
verglichen mit <strong>de</strong>r inhalativen Applikation keinen Vorteil [605].<br />
In sehr schweren Fällen sollte die parenterale Verabreichung von Beta-2-Sympathomimetika <strong>de</strong>nnoch<br />
erwogen wer<strong>de</strong>n. Dosisempfehlung: z. B. Terbutalin 0,25-0,5 mg s.c. (ggf. Wie<strong>de</strong>rholung in vier<br />
Stun<strong>de</strong>n) o<strong>de</strong>r Reproterol 0,09 mg (= 1 ml Amp.) langsam i.v. (Wie<strong>de</strong>rholung nach 10 Min. möglich);<br />
Perfusor: 5 Amp. Reproterol auf 50 ml (Geschwindigkeit 2-10 ml pro Stun<strong>de</strong> = 0,018-0,09 mg<br />
Reproterol pro Stun<strong>de</strong>).<br />
H 7.4.3 Intravenöses Theophyllin<br />
Bei einer Therapie mit Beta-2-Sympathomimetika bewirkt die zusätzliche intravenöse Gabe von<br />
Theophyllin häufig keine weitere Bronchodilatation. Vielmehr können mehr unerwünschte<br />
Arzneimittelwirkungen auftreten [606]. Das Xanthin besitzt somit keine nennenswerte Rolle mehr in<br />
<strong>de</strong>r Therapie <strong>de</strong>s <strong>Asthma</strong>s und <strong>de</strong>s <strong>Asthma</strong>anfalls [11].<br />
In sehr schweren Fällen sollte die parenterale Verabreichung von intravenösem Theophyllin <strong>de</strong>nnoch<br />
erwogen wer<strong>de</strong>n. Dosisempfehlung: Initialdosis: 5 mg/kg KG als i.v. Kurzinfusion; Erhaltungsdosis 0,5-<br />
0,7 mg/kg/h; bei vorheriger Theophyllintherapie: zuerst Bestimmung <strong>de</strong>r Serumkonzentration, dann<br />
Dosisanpassung (cave: Intoxikation).<br />
Gilt nur für<br />
Kin<strong>de</strong>r/Jugendliche<br />
Allgemeine<br />
Empfehlungen<br />
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