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Asthma - Versorgungsleitlinien.de

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NVL <strong>Asthma</strong>, 2. Auflage<br />

Langfassung<br />

Juli 2011, Version 1.3<br />

Angesichts <strong>de</strong>s theoretischen Risikos einer Sauerstoffuntersättigung bei Verwendung luftbetriebener<br />

Kompressoren zur Verneblung von Beta-2-Sympathomimetika als Bronchodilatatoren sind<br />

sauerstoffbetriebene Vernebler die bevorzugte Verabreichungsmetho<strong>de</strong> in Kliniken, Krankenwagen<br />

und <strong>de</strong>r Primärversorgung [580-582]. Um eine Flussrate von 6 L/min zu erreichen, die für <strong>de</strong>n Betrieb<br />

<strong>de</strong>r meisten Vernebler erfor<strong>de</strong>rlich ist, muss ein Reduzierventil für hohe Durchflussraten an die<br />

Sauerstoffflasche angeschlossen wer<strong>de</strong>n. Das Fehlen einer externen Sauerstoffquelle sollte jedoch<br />

nicht von <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>r Verneblerbehandlung abhalten [583].<br />

(SIGN Evi<strong>de</strong>nzgrad 1++, 4)<br />

H 7.2.2 Kurzwirken<strong>de</strong> Beta-2-Sympathomimetika als Bronchodilatatoren<br />

Im akuten <strong>Asthma</strong>anfall sollen ausschließlich kurzwirken<strong>de</strong> Beta-2-Sympathomimetika wie Salbutamol<br />

o<strong>de</strong>r Terbutalin eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Auch aufgrund <strong>de</strong>r Tageshöchstdosis ist von <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>s<br />

zu<strong>de</strong>m ungleich teueren Formoterols abzuraten.<br />

In <strong>de</strong>n meisten <strong>Asthma</strong>anfällen lin<strong>de</strong>rn hoch dosierte kurzwirken<strong>de</strong> Beta-2-Sympathomimetika – bei<br />

geringen Nebenwirkungen – rasch Bronchospasmen [584-586].<br />

Hinsichtlich <strong>de</strong>r Wirksamkeit gibt es keine Belege für einen Unterschied zwischen Salbutamol und<br />

Terbutalin, auch wenn Patienten unter Umstän<strong>de</strong>n in seltenen Fällen eine Präferenz äußern (SIGN<br />

Evi<strong>de</strong>nzgrad 1+).<br />

Beim <strong>Asthma</strong>anfall sollten inhalative kurzwirken<strong>de</strong> Beta-2-Sympathomimetika als Mittel <strong>de</strong>r<br />

ersten Wahl eingesetzt und so früh wie möglich verabreicht wer<strong>de</strong>n. Intravenös zu<br />

verabreichen<strong>de</strong> Beta-2-Sympathomimetika sollten Patienten vorbehalten bleiben, bei <strong>de</strong>nen<br />

sich eine Inhalationstherapie nicht zuverlässig anwen<strong>de</strong>n lässt.<br />

Kurzwirken<strong>de</strong> Beta-2-Sympathomimetika sollen unter Verwendung eines pMDI mit großvolumigen<br />

Spacern appliziert wer<strong>de</strong>n, z. B. zwei bis vier Hübe eines SABA im 10 Min.-Intervall (entsprechend<br />

z. B. einer Salbutamoldosis von 2,4 mg pro Stun<strong>de</strong>).<br />

Eine Alternative mit vergleichbarer Wirksamkeit ist die Applikation von 2,5 mg Salbutamol mit einem<br />

elektrischen Vernebler [587]. In angloamerikanischen Empfehlungen wird Wert darauf gelegt, dass die<br />

Verneblung mittels Sauerstoff (anstelle von Druckluft) erfolgt [10; 12].<br />

Zwischen <strong>de</strong>r kontinuierlichen Verneblung und <strong>de</strong>r intermittieren<strong>de</strong>n Inhalation <strong>de</strong>s SABA bestehen<br />

keine signifikanten Wirksamkeitsunterschie<strong>de</strong> [588; 589]. Durch kontinuierliche Verneblung wer<strong>de</strong>n<br />

z. B. 7,5-10 mg Salbutamol in zwei Stun<strong>de</strong>n appliziert [590]. Aufgrund <strong>de</strong>r Datenlage können keine<br />

abschließen<strong>de</strong>n Empfehlungen zur Verwendung von Pulverinhalatoren (DPI), MDI ohne Spacer o<strong>de</strong>r<br />

atemzugausgelöste MDI gemacht wer<strong>de</strong>n [591]. Aufgrund <strong>de</strong>s unzureichen<strong>de</strong>n inspiratorischen<br />

Flusses sollen Pulverinhalatoren nicht im schweren <strong>Asthma</strong>anfall verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n [13; 592].<br />

Die s.c. o<strong>de</strong>r i.v. Gabe von Adrenalin (Epinephrin) ist beim anaphylaktischen Schock und beim<br />

Angioö<strong>de</strong>m indiziert, in <strong>de</strong>r Regel nicht jedoch beim <strong>Asthma</strong>anfall [11].<br />

H 7.2.3 Glucorticosteroi<strong>de</strong><br />

Orale Corticosteroi<strong>de</strong> senken die Mortalität, die Anzahl <strong>de</strong>r Rezidive, die Häufigkeit einer<br />

anschließen<strong>de</strong>n stationären Aufnahme sowie die Notwendigkeit einer Behandlung mit Beta-2-<br />

Sympathomimetika. Je früher sie im <strong>Asthma</strong>anfall gegeben wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>sto besser das Ergebnis [573;<br />

574] (SIGN Evi<strong>de</strong>nzgrad 1++).<br />

In allen Fällen eines <strong>Asthma</strong>anfalls sollten systemische Corticosteroi<strong>de</strong> in angemessener<br />

Dosierung verabreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Gilt nur für<br />

Erwachsene<br />

Gilt nur für<br />

Kin<strong>de</strong>r/Jugendliche<br />

Allgemeine<br />

Empfehlungen<br />

© 2009 141

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