Asthma - Versorgungsleitlinien.de
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NVL <strong>Asthma</strong>, 2. Auflage<br />
Langfassung<br />
Juli 2011, Version 1.3<br />
H 6.4.2 Interventionen zur Tabakentwöhnung<br />
Hintergrundinformation/Begründung zu Empfehlung 6-12<br />
Die Beurteilung <strong>de</strong>r einzelnen Verfahren zur Tabakentwöhnung muss bei <strong>de</strong>r gegenwärtigen<br />
Datenlage mit Einschränkung erfolgen. Es gibt keine Studien, die <strong>de</strong>n Erfolg verschie<strong>de</strong>ner Verfahren<br />
auf die Entwöhnungsrate speziell bei <strong>Asthma</strong>patienten untersuchen. Bei Patienten, die an chronischer<br />
obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) lei<strong>de</strong>n, ist eine individuelle Beratung mit strukturierter<br />
Nachsorge und Rückfallmanagement kombiniert mit <strong>de</strong>r Nikotinersatztherapie eine sichere und<br />
wirksame Form <strong>de</strong>r Tabakentwöhnung [509].<br />
Maßnahmen zur Raucherentwöhnung in <strong>de</strong>r ärztlichen Praxis [510]<br />
Da es keinen unschädlichen Tabakkonsum gibt, sollten zur Verhin<strong>de</strong>rung tabakassoziierter<br />
Gesundheitsschä<strong>de</strong>n alle Raucher im Rahmen routinemäßiger Konsultationen zumin<strong>de</strong>st einmal pro<br />
Jahr durch eine minimale Kurzintervention zur Tabakentwöhnung angehalten wer<strong>de</strong>n – nicht nur<br />
Patienten mit tabakassoziierten Gesundheitsschä<strong>de</strong>n. In je<strong>de</strong>m Fall gehört die Dokumentation <strong>de</strong>r<br />
Rauchgewohnheiten bzw. Passivrauchexposition und <strong>de</strong>r dringen<strong>de</strong> personenbezogene Rat zur<br />
Abstinenz zu <strong>de</strong>n Elementarpflichten <strong>de</strong>s behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Arztes [511]. Alle Mitarbeiter in Praxis und<br />
Klinik haben weitreichen<strong>de</strong> Möglichkeiten, Patienten zu unterstützen. Auch wenn die unmittelbaren,<br />
d. h. direkt messbaren Erfolgsquoten dieser kurzen Ansprachen nur bei 1-3 % liegen, so trägt dieses<br />
Ergebnis wesentlich dazu bei, die zukünftig drohen<strong>de</strong> Gefahr <strong>de</strong>r Morbidität und Mortalität bei diesen<br />
Patienten zu senken [510; 512].<br />
Die individuelle Beratung <strong>de</strong>s Rauchers kann nach <strong>de</strong>n 5 A’s vorgenommen wer<strong>de</strong>n (siehe Tabelle<br />
24).<br />
Tabelle 24: Die 5 A’s zur Kurzberatung von Rauchern (nach: [513])<br />
1. Abfragen <strong>de</strong>s Rauchstatus (Ask):<br />
Ziel: Feststellen <strong>de</strong>r Rauchgewohnheiten bei allen Patienten und Konsultationen<br />
Das Interesse an einer Entwöhnung kann durch eine offene Frage festgestellt wer<strong>de</strong>n wie „Haben<br />
Sie je versucht, aufzuhören?“, eventuell gefolgt von einer weiteren Frage wie „Wären Sie eventuell<br />
daran interessiert, jetzt aufzuhören?“. Die Reaktion <strong>de</strong>s Patienten sollte aufgezeichnet und<br />
aktualisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
2. Anraten <strong>de</strong>s Rauchverzichts (Advise):<br />
Ziel: Empfehlung eines Rauchstopps<br />
Alle Raucher sollten über <strong>de</strong>n Vorteil, das Rauchen aufzugeben, und über die gesundheitlichen<br />
Risiken <strong>de</strong>s Weiterrauchens beraten wer<strong>de</strong>n. Die Ratschläge sollten nachdrücklich und unmissverständlich<br />
sein und sich direkt auf die Person beziehen.<br />
3. Ansprechen <strong>de</strong>r Aufhörmotivation (Assess):<br />
Ziel: Erkennen <strong>de</strong>r Bereitschaft, unmittelbar einen Rauchstopp zu vereinbaren<br />
Es sollte geklärt wer<strong>de</strong>n, ob <strong>de</strong>r Raucher bei diesem Kontakt bereit ist, einen Termin für einen<br />
Rauchstopp zu vereinbaren. Wenn dies <strong>de</strong>r Fall ist, sollten passen<strong>de</strong> Hilfe angeboten wer<strong>de</strong>n<br />
(siehe assist). Wenn nicht, kommen die Strategien zur motivieren<strong>de</strong>n Intervention zum Einsatz.<br />
4. Assistieren beim Rauchverzicht (Assist):<br />
Ziel: Aktive Unterstützung bei <strong>de</strong>m Rauchstoppversuch<br />
Wenn <strong>de</strong>r Patient das Rauchen aufgeben will, sollte aktiv Hilfe angeboten wer<strong>de</strong>n. Dazu gehört das<br />
Festlegen <strong>de</strong>s Ausstiegsdatums, das Erstellen eines Ausstiegsplans, die Einbeziehung <strong>de</strong>s<br />
sozialen Umfel<strong>de</strong>s und zusätzliche Hilfen wie Selbsthilfebroschüren.<br />
Gilt nur für<br />
Erwachsene<br />
Gilt nur für<br />
Kin<strong>de</strong>r/Jugendliche<br />
Allgemeine<br />
Empfehlungen<br />
© 2009 134