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Asthma - Versorgungsleitlinien.de

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NVL <strong>Asthma</strong>, 2. Auflage<br />

Langfassung<br />

Juli 2011, Version 1.3<br />

sollte auch bei Dosieraerosolen mit kleinem Partikeldurchmesser wegen <strong>de</strong>r leichteren Handhabung<br />

ein Spacer benutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dosieraerosole mit Spacer sind in ihrem Einsatz auch bei Säuglingen und Kin<strong>de</strong>rn erfolgreich, wenn<br />

die Patienten die Atmung über das Mundstück o<strong>de</strong>r die weiche Gesichtsmaske <strong>de</strong>s Spacers<br />

tolerieren. Die Umstellung von Gesichtsmaske auf Mundstück sollte so früh wie möglich (drittes<br />

Lebensjahr) erfolgen. Dieses gilt sowohl für Bronchodilatatoren als auch für Entzündungshemmer. Bei<br />

Benutzung einer Maske ist von einem Depositionsverlust von ca. 50 % auszugehen [395].<br />

Bei jungen Kin<strong>de</strong>rn sind bis zu zehn Atemzüge aus <strong>de</strong>m Spacer notwendig, um eine optimale<br />

Medikamentenapplikationsrate zu erhalten.<br />

b) Pulverinhalatoren<br />

Pulverinhalatoren sind konstruktiv sehr unterschiedliche Systeme mit teilweise stark differieren<strong>de</strong>r<br />

Handhabung. Bei allen Pulverinhalatoren muss das zu inhalieren<strong>de</strong> Pulver durch <strong>de</strong>n<br />

Inspirationsluftstrom <strong>de</strong>s Patienten in ein Aerosol überführt wer<strong>de</strong>n. Die Koordination zwischen<br />

Auslösen und Einatmen entfällt. Für die Therapie mit einem Pulverinhalator ist ein inspiratorischer<br />

Fluss von min<strong>de</strong>stens 30 L/min erfor<strong>de</strong>rlich, um das Pulver optimal zu dispergieren. Während<br />

erwachsene Personen diesen Wert auch noch bei mittelschweren <strong>Asthma</strong>anfällen erreichen,<br />

bekommen junge Kin<strong>de</strong>r sowie Patienten mit stark eingeschränktem inspiratorischem Fluss dabei<br />

Probleme. Kin<strong>de</strong>r sind üblicherweise frühestens ab <strong>de</strong>m sechsten Lebensjahr in <strong>de</strong>r Lage, eine<br />

ausreichen<strong>de</strong> Atemstromstärke aufzubauen. Für die Notfallbehandlung <strong>de</strong>s schweren und<br />

lebensbedrohlichen <strong>Asthma</strong>anfalls sind Pulverinhalatoren nicht geeignet.<br />

c) Elektrische Vernebler<br />

Elektrische Vernebler sind teuer und in <strong>de</strong>r Anwendung zeitraubend. Bei <strong>de</strong>r Verwendung von<br />

Ultraschallverneblern und konventionellen Düsenverneblern entspricht die erreichte Teilchengröße<br />

insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r Bu<strong>de</strong>sonid-Suspension nicht <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen lungengängigen Größe [396-<br />

398]. Zu<strong>de</strong>m sind sie in <strong>de</strong>r Handhabung, Desinfektion und Wartung aufwändig. Mo<strong>de</strong>rne Vernebler<br />

mit kleiner Partikelgröße kommen zu <strong>de</strong>utlich besseren Lungen<strong>de</strong>positionen auch bei Suspensionen<br />

[399]. Die Düsenvernebler kommen bei schwerem akutem <strong>Asthma</strong> (hochgradige Atemnot) o<strong>de</strong>r bei<br />

jungen Säuglingen zum Einsatz, da in diesen Situationen ein ordnungsgemäßer Gebrauch von<br />

Dosieraerosolen mit Spacer oft nicht möglich ist, wobei auch hier die Effektivität <strong>de</strong>r<br />

Dosieraerosolanwendung mit Spacer gezeigt wur<strong>de</strong> [400]. Die hygienischen Richtlinien müssen bei<br />

<strong>de</strong>r Handhabung von Verneblern und <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Arzneimitteln streng beachtet wer<strong>de</strong>n, um<br />

mikrobielle Kontaminationen und daraus potenziell resultieren<strong>de</strong> bronchopulmonale Infektionen zu<br />

vermei<strong>de</strong>n.<br />

Weitergehen<strong>de</strong> Hinweise zu <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>r Aerosolmedizin und zu <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Inhalationssystemen sowie eine Entscheidungshilfe zur Auswahl eines Inhalationssystems zur<br />

Behandlung von Atemwegserkrankungen bei Erwachsenen können <strong>de</strong>n „Empfehlungen für die<br />

Auswahl von Inhalationssystemen zur Medikamentenverabreichung“ <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe<br />

Aerosolmedizin <strong>de</strong>r Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin [394]<br />

entnommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Gilt nur für<br />

Erwachsene<br />

H 5.2 Lungen<strong>de</strong>position<br />

Bei Anwendung <strong>de</strong>r Inhalationssysteme wird die Wirkstoff<strong>de</strong>position im Bronchialsystem durch eine<br />

Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Dazu zählen die chemischen und physikalischen Eigenschaften <strong>de</strong>s<br />

Wirkstoffaerosols, die Inhalationstechnik, die individuelle Anatomie <strong>de</strong>s Bronchialsystems sowie die<br />

Körperhaltung während <strong>de</strong>r Inhalation [391]. Die bronchiale Arzneistoff<strong>de</strong>position kann aus diesen<br />

Grün<strong>de</strong>n erheblichen Schwankungen unterliegen. So variieren die Depositionsraten bei Benutzung<br />

von Applikationssystemen für ICS beispielsweise von 5-50 % [401].<br />

Gilt nur für<br />

Kin<strong>de</strong>r/Jugendliche<br />

Allgemeine<br />

Empfehlungen<br />

© 2009 122

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