Asthma - Versorgungsleitlinien.de
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NVL <strong>Asthma</strong>, 2. Auflage<br />
Langfassung<br />
Juli 2011, Version 1.3<br />
5. Arrangieren <strong>de</strong>r Nachbetreuung (Arrange):<br />
Ziel: Vereinbarung von Nachfolgeterminen zur Rückfallprophylaxe.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re wenn <strong>de</strong>r Raucher nicht bereit ist, einen Rauchstopp zu vereinbaren, soll eine<br />
motivieren<strong>de</strong> Intervention – die so genannten 5 R’s – zum Einsatz kommen (siehe Tabelle 25).<br />
Tabelle 25: Die 5 R’s zur Motivationssteigerung bei nichtentwöhnungswilligen Rauchern (nach: [513])<br />
1. Relevanz aufzeigen: Knüpfen Sie die Motivation <strong>de</strong>s Rauchers an seinen körperlichen Zustand,<br />
seine familiäre und soziale Situation, an gesundheitliche Be<strong>de</strong>nken, Alter, Geschlecht und an<strong>de</strong>re<br />
Merkmale wie frühere Ausstiegsversuche.<br />
2. Risiken benennen: Kurzfristig: Kurzatmigkeit, Impotenz und Unfruchtbarkeit, erhöhte CO-<br />
Konzentration im Serum, erhöhte Herzfrequenz und erhöhte Blutdruckwerte. Langfristig: erhöhte<br />
Infektanfälligkeit, Chronische obstruktive Atemwegserkrankungen (chronische Bronchitis und<br />
Emphysem), Herzinfarkt und Schlaganfall, Lungenkrebs und an<strong>de</strong>re Krebsarten usw.<br />
3. Reize und Vorteile <strong>de</strong>s Rauchstopps ver<strong>de</strong>utlichen: Fragen Sie <strong>de</strong>n Patienten, welche Vorteile<br />
das Aufhören hat und betonen Sie diejenigen, welche die höchste emotionale Be<strong>de</strong>utsamkeit haben.<br />
4. Riegel (Hin<strong>de</strong>rnisse und Schwierigkeiten) vor Rauchstopp ansprechen: Entzugssymptome,<br />
Angst zu scheitern, Gewichtszunahme, fehlen<strong>de</strong> Unterstützung, Depression, Freu<strong>de</strong> am Rauchen.<br />
5. Repetition: Raucher, die nicht ausstiegswillig waren, sollten bei je<strong>de</strong>m Folgekontakt erneut mit<br />
diesen motivationsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Strategien angesprochen wer<strong>de</strong>n.<br />
Nichtmedikamentöse Interventionen zur Tabakentwöhnung<br />
Nichtmedikamentöse therapeutische Interventionen sind wirksam vermittelbar z. B. mittels<br />
� eigenständiger Selbsthilfematerialen [514];<br />
� Telefonberatungen [515];<br />
� strukturierter Gruppe [516];<br />
� Individualbehandlungen [517].<br />
Inhaltlich haben sich als therapeutisch wirksam erwiesen:<br />
� Verhaltenstherapeutische Techniken und Problemlösungsansätze mit u. a. folgen<strong>de</strong>n Elementen:<br />
o Klärung und Steigerung <strong>de</strong>r Motivation Nichtraucher zu wer<strong>de</strong>n (z. B. durch die Methodik <strong>de</strong>s<br />
„motivational interviewing“) [518];<br />
o Einführung von Selbstbeobachtungsverfahren (z. B. durch Führen von Tagebüchern über die<br />
Situationen, bei <strong>de</strong>nen Patienten ihre Zigarette anzün<strong>de</strong>n);<br />
o Weiterleitung von Informationen zur Raucherentwöhnung an an<strong>de</strong>re Betreuer und<br />
Bezugspersonen;<br />
o Vereinbarung eines Entwöhnungsdatums mit Kontrolluntersuchungen und<br />
Unterstützungsangeboten im Verlauf;<br />
o Information <strong>de</strong>s Patienten darüber, dass eine langsame Reduktion <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Zigaretten<br />
in <strong>de</strong>r Regel erfolglos ist, da dieses häufig durch die tiefere Inhalation mit längeren<br />
Atemanhaltephasen kompensiert wird;<br />
o rasche Ermutigung <strong>de</strong>s Patienten zu erneuten Entwöhnungsversuchen, auch bei<br />
Fehlschlägen, da ein langzeitiger Verzicht von Nikotin häufig erst nach drei bis vier<br />
Entwöhnungsversuchen erreicht wird.<br />
� Maßnahmen zur sozialen Unterstützung, wobei außertherapeutische Unterstützungen wirksamer<br />
sind als die auch wirksame soziale Unterstützung im therapeutischen Rahmen.<br />
Gilt nur für<br />
Erwachsene<br />
Gilt nur für<br />
Kin<strong>de</strong>r/Jugendliche<br />
Allgemeine<br />
Empfehlungen<br />
© 2009 135