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Abb. 53: Spiegelvisionen in Silent Hill 2<br />

Gegenwirklichkeit liegt auch die Auflösung des Gegenübers im phantastischen<br />

Bild von Silent Hill.<br />

Der Witz einer solchen Argumentation ist es, dass das Phantastische dabei die<br />

›narrative‹ Vorbedingung und Möglichkeit einer leichteren Koppelung von intersubjektiver<br />

Sprache an iterierbarem Gestalt-Bild darstellt, da die Möglichkeitsbedingung<br />

des Phantastischen genuin ein solches Signifikantenspiel voraussetzt<br />

und fördert. Und dies nicht zuletzt seit jenem (historischen) Punkt,<br />

an dem das Phantastische aufhörte ein rein textuelles Phänomen zu sein und<br />

zum Bild wird. Das Bild des Phantastischen muss sich schon grundsätzlich bestimmter<br />

Mechanismen bedienen, um wirksam zu sein, wenn das phantastische<br />

Bild ebenso als Funktion der ›Weltenkollisionen‹ wirken will. Es scheint<br />

einsichtig, dass ein Konzept des phantastischen Textes, welches auf den Kontrast<br />

zur Erfahrungswirklichkeit setzt, innerhalb des abbildenden, technischen<br />

und ›wirklichkeitsverhafteten‹ Bildes weiter funktional bleiben will. Ein Foto<br />

des Verdrängten, des Unterbewussten, des gesellschaftlich Ausgeschlossenen<br />

ist nur schwer denkbar. An dieser Stelle nun setzt die Arbeit des phantastischen<br />

Bildes ein. Das ästhetische Gesetz der ›nachahmenden‹ (also: ontologischen<br />

oder mimetischen) Repräsentation wird zum Ursprung des phantastischen<br />

178 Unmittelbarkeit und Gemachtheit

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