Nohr_Natürlichkeit_Onlineversion
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durch ein Moment permanenter Erneuerung.<br />
108˘ Wenngleich Bücher selbst sich eher distanziert über den Taylorismus äußert, da er in dieser<br />
Form der Arbeitsorganisation die ›Tiefe‹ des eigenen Rhythmusbegriffes nicht wiedergespiegelt<br />
sieht (ders. 1924. 461f).<br />
109˘ Auf die unter medienwissenschaftlicher Perspektive vielfach hingewiesen worden ist,<br />
vgl. exemplarisch Zielinski (2002); Novak (2000); Reichert (2004).<br />
110˘ Im Rückgriff auf Taylor definiert Gilbreth, dass 12,5% der Arbeitszeit als Erholungszeit<br />
gedacht werden müssen; d.h. auf 8 Stunden Arbeit muss eine Stunde Erholung erfolgen<br />
(Gilbreth 1920, 64).<br />
111˘ Erwähnung finden muss an dieser Stelle auch die sich steigernde Medialisierung des<br />
Arbeitsrhythmus. Dieser Punkt ist (oftmals analog zum Mediengebrauch der Arbeitswissenschaften<br />
selbst) mehrfach ausgearbeitet worden. Daher mag in Andeutungen nur<br />
das Zitat Walter Benjamins zum »Chock von Rhythmus und Rezeption« genügen: »Was beim<br />
Fließband den Rhythmus der Produktion bestimmt, liegt beim Film dem der Rezeption zugrunde«<br />
(zit. n. Hermann 1996, 168).<br />
112˘ In enger Anlehnung an Foucaults Konzept der gouvernementalité definieren Lemke,<br />
Krasman und Bröckling (2000) ein verändertes arbeitsökonomisches Paradigma als ein<br />
Charakteristikum der Neoliberalität. »Das Ökonomische ist in dieser Perspektive nicht ein<br />
fest umrissener und eingegrenzter Bereich menschlicher Existenz sondern umfasst prinzipiell<br />
alle Formen menschlichen Verhaltens« (ebd., 16).<br />
113˘ Keun, Irmgard (1993 [1931]): Gilgi – eine von uns. Hildesheim: Claassen, 16.<br />
114˘ ...und ebenso wenig um die bis dato leitgebende Metapher des Körperlichen wie bspw.<br />
die Anspielung von Herzschlag oder Blutzirkulation (vgl. Golston 1996).<br />
115˘ Zur genauen Darlegung des Rhythmischen in der Gesellschaft als Kompensation für die<br />
Entkörperlichung der Arbeit vgl. auch: Meyer-Kalkus 2004<br />
116˘ »The object of rhythm training is to regulate the natural rhythms of the body and, by<br />
their automatisation, to create definite rhythmic images in the brain« (Jacques-Dalcroze<br />
1921, 265).<br />
117˘ »Warum steht der Mann schon wieder dort? Oder noch? Warum schlägt ihm keine Stunde?<br />
Welcher sex appeal zieht ihn in die Arme der verchromten Sirene? Welche magnetische<br />
Macht verhindert ihn, sich ihr zu entwinden?« (Anders 1988, 59). Für den Hinweis auf Günter<br />
Anders danke ich Dominik Schrage.<br />
118˘ Wobei dieses ›zweite Selbst‹ hier als eine Art der unterbewussten, esoterisch angehauchten<br />
Reflexivität des (Freudschen) ›Es‹ gelten mag, das einem rationalen Subjekt gegenübersteht.<br />
Es gilt also in dieser Lesweise von Akkommodation, das Denken zu unterdrücken<br />
und intuitiv zu handeln (Pias bezieht sich hier auf ein Lehrbuch des Tennisprofils<br />
Timothy Gallwey).<br />
119˘ Die ›Radikalität‹ dieser Ausführungen Pias sind seinem Technikbezug in der Untersuchung<br />
des Spiels geschuldet; eine Perspektive, die ich nicht teile. Entkleiden wir die Darstellung<br />
Anmerkungen 245