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Die Koppelung und Variation von Diskursen:<br />

Strategie spielen<br />

Der vorangestellte Textauszug eines Artikels über<br />

»Der Erste. Der Schnellste. Der Reichste. Der Stärkste.<br />

Alle wollen nur das Eine: Gewinnen. Um dieses<br />

Computerstrategiespiele fasst knapp und präzise<br />

die hier vertretene These über Strategiespiele<br />

Ziel zu erreichen, ist eine gute Strategie unabdingbar.<br />

Bitte sehr, Handlungsanweisungen für Sieger-<br />

zusammen: Sie sind Proberäume für effizientes<br />

und zielorientiertes Handeln. Wer Strategiespiele<br />

spielt, wird auf die ein oder andere Weise<br />

typen«.¯58<br />

eine ›Lern- und Lehrsituation‹ durchlaufen, die –<br />

je nach gesellschaftlichem Wertesystem und Kontext<br />

– eine spezifische Form nobilitierten Wissens<br />

vermittelt.<br />

Eine Strategie zu benutzen, ist – beispielsweise im Rahmen der ökonomischen<br />

Spieltheorie John von Neumanns und Oskar Morgensterns (2007 [1944]) – als<br />

eine Form der Handlungssteuerung zu verstehen. Strategien werden in zielorientierten,<br />

also auf ›Gewinnsituationen‹ abzielenden Handlungsfeldern aufgerufen,<br />

in denen das Subjekt im Rahmen sozialer und diskursiver Parameter versucht,<br />

sich mit vorgegebenen oder selbstgesetzten Zielwertdefinitionen gegen<br />

sich oder andere in einen Wettbewerbscharakter zu versetzen. Strategisches<br />

Handeln scheint ›lernbar‹ wie ›lehrbar‹ (zu sein) und erweist sich damit als<br />

eine Qualifikationspraxis. Eine umfassende ›ludische‹ Strategie-Spiel-Theorie<br />

müsste insofern idealerweise die Regelungsbedingungen des Spielerischen (als<br />

eine Form der Gesamtheit aller Regeln und der Instantiierung und Aufrufung<br />

der Regeln im einzelnen Zug des Spiels) als ein strikt ›regelgeleitetes‹ und ›regulatorisches‹<br />

Unterfangen untersuchen. Dabei wäre das strategische Spiel als<br />

ein Gebilde aus Regelungsmechanismen hegemonialer, politischer, (waren-)<br />

ökonomischer und handlungsrationaler Steuerung gebildet, zu verstehen.<br />

Traditionellerweise ist Probehandeln im Rahmen kulturellen Handelns als eine<br />

Möglichkeit des Lernens konzeptualisiert. Für das Strategische scheint sich<br />

eine Form des Probehandelns etabliert zu haben, die eng an das Spielerische<br />

gebunden ist.<br />

Es wäre also zu reflektieren, wie sich einerseits Formen des strategischen Wissens<br />

in das sublime Objekt Computer-Strategiespiel einschreiben und wie sich<br />

Probehandeln<br />

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