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(T2b) Die Gewaltdiskussion muss sich je spezifisch<br />

[Games Connvention] „Gegen den Vorwurf der übertriebenen<br />

Gewaltdarstellung bemühen die Hersteller den<br />

am konkreten Medientext/-genre abarbeiten.<br />

Vergleich mit dem Kino: Das ist schon lange in der gehobenen<br />

Kultur angekommen, auch wenn dort eine Menge Schund zu sehen ist. »Im Kino sind<br />

Actionfilme mit Schwarzenegger Kult, bei uns ist so etwas verfemt«, klagt Stephan Brechtmann<br />

von Microsoft. Selbst ein rituelles Gemetzel wie Quentin Tarantinos Kill Bill wird in den<br />

Feuilletons gefeiert - ein vergleichbar brutales Computerspiel hätte bei Jugendschützern einen<br />

schweren Stand. Jens Uwe Intat von EA fordert, an Computer-Kriegsspiele ähnliche ästhetische<br />

Maßstäbe anzulegen wie an Kriegsfilme im Kino: »Mit unserem Spiel Medal of Honor haben<br />

wir, aufbauend auf einem historischen Vorbild, ein Kunstwerk entwickelt - so wie Steven<br />

Spielberg mit Der Soldat James Ryan.« Die ganz extremen, gewaltverherrlichenden Spiele werden<br />

ohnehin immer seltener - im Juli wurde erstmals seit zehn Jahren wieder ein Spiel verboten<br />

(der Shooter Manhunt der Firma Take 2).“; Christoph Drösser: „Raus aus der Schmuddelecke.<br />

In. Die Zeit, 26.8.2004, (auch: http://www.zeit.de/2004/36/C-Games_Convention, Erwähnt in:<br />

26. 8. 2004, 16:46<br />

[Doom3]: Der Artikel sitzt meines Erachtens dem typischen Problem der ganzen Gewaltdebatte<br />

auf, naemlich der Behaviorismus-These. Unterschwellig wird mal wieder gesagt, dass<br />

der (die?), der (die?) Gewalt sieht und spielt, sie letztlich auch ausueben wird, da die Gewalt<br />

der Darstellung so ueberaus realistisch bzw. der Grusel- und Schockfaktor so hoch sei; 19. 10<br />

2004, 07:49 (Bezug auf: Bernd Graff: „Die Verdoomung der Republik“. Süddeutsche Zeitung,<br />

19.10.2004. (auch: http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/421/41380/)<br />

(T3) Gewaltdarstellung (im Game/Shooter) ist als<br />

[Manhunt] „While Edge isn‘t going to defend the game<br />

Exzess und Ironie zu lesen..<br />

from charges of a potentially desensitising obsession with<br />

brutality, the game is, in Edge‘s view, amoral rather than immoral.<br />

The gore is disgusting, but it‘s disgusting in the same way as old-skool horror movies<br />

were, because of the use of over-the-top, Troma-like evisceration.“; 4. 8. 2004, 10:24 (Bezug auf:<br />

Manhunt-Rezension in: Edge Nr.132)<br />

(T4)Mediengewalt (im Spiel) ist immer Teil einer<br />

[Doom3] Dass es in einer Tradition von Horror-, Splattersubkulturellen<br />

Geste.<br />

undHeavy-Metal- Ästhetik steht, scheint überhaupt keine<br />

Rolle zu spielen. Dass gerade diese Kunstprodukte des Underground stets sehr sensibel auf gesellschaftliche<br />

(Fehl-)Entwicklungen reagiert haben, und eine bestimmte Form der - englisches<br />

Wort - „Angst“ von Heranwachsenden und jungen Erwachsenen treffend illustrieren, wird überhaupt<br />

nicht gesehen; 19. 10. 2004, 09:08<br />

[Doom3] Bei all diesen Produkten passiert aber was auch bei Horrorfilmen sowie Death und<br />

Hate Metal passiert: es konsumieren eh nur alle die sich auch gruseln und schocken wollen. Sicher<br />

auch Minderjährige, das war so, das wird so bleiben ohne totalitäre Kontrolle a la 1984. Bitte<br />

dem Internet, den Eltern und dem Untergang des Abendlands die Schuld dafür geben. Im Un-<br />

288 Anhang

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