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Kommunale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien

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3.10.1.2 Betriebskosten<br />

KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ERNEUERBARE ENERGIEN | 127<br />

Bei den Betriebskosten werden die Personalkosten ebenfalls nach IE Leipzig (2004) fortgeschrieben.<br />

Der höhere Automatisierungsgrad großer Anlagen lässt die Personalkosten sinken. Die anteiligen<br />

Wartungskosten und deren Aufteilung, Versicherungskosten und sonstige Kosten werden<br />

komplett von Biogas-Kleinanlagen übernommen. Die Substratzusammensetzung gleicht ebenfalls<br />

der der kleinen Biogasanlagen und entspricht den Masseanteilen der Substrate aller bundesweit<br />

erfassten Biogasanlagen (FNR 2009a). Sie besteht zu 37 % aus Wirtschaftsdünger (24 % Rindergülle,<br />

9 % Schweinegülle, 2 % Rinderfestmist, 2 % Sonstiges), 9 % aus Reststoffen (Gras, Grassilage)<br />

und 58 % nachwachsende Rohstoffe (48 % Maissilage, 6 % Ganzpflanzensilage Roggen,<br />

4 % Roggen- und Weizenkörner). In dieser Analyse wird davon ausgegangen, dass für den Wirtschaftsdünger<br />

Kosten von 4 €/t anzusetzen sind (DBFZ 2010). Die benötigte Menge an Wirtschaftsdünger<br />

beläuft sich auf 42.349 t im Jahr. Reststoffe sind zum Preis von 28 €/t erhältlich, die<br />

benötigte Menge beläuft sich auf 924 t im Jahr. Im Bereich NawaRo werden jährlich 9.414 t<br />

Frischmasse Maissilage, 1.121 t Frischmasse GPS Roggen und 243 t Frischmasse Körner benötigt.<br />

Die Preise betragen 31 €/t für Maissilage, 32 €/t für GPS Roggen und 122 €/t für Körner und<br />

Getreide (FNR 2009a; DBFZ 2009; UMSICHT 2009; FNR 2009b; BLFL 2005). Für die Preise wurden<br />

die jeweils geringst möglichen Werte aus der Spannbreite nach Literatur verwendet, um die<br />

Mengenvorteile der Großanlagen abzubilden.<br />

Es wird, im Gegensatz zu den Kleinanlagen, davon ausgegangen, dass die Substrate nicht am Ort<br />

der Anlage entstehen, und daher Transportkosten berücksichtigt. Die Kosten pro Kilometer und<br />

Tonne werden nach Briese (2008) errechnet und betragen im Mittel 0,375 €/kmt. Der <strong>durch</strong>schnittliche<br />

Transportweg über alle Substrate beträgt 6,25 km (Hoffmann 2007). Daraus entstehen jährliche<br />

Transportkosten von 83.617 € im Jahr. Dies entspricht jährlich 4 % der Investitionskosten.<br />

Die Kosten des Eigenstromverbrauchs werden auf 105.336 € im Jahr beziffert (DBFZ 2009). Die<br />

Kosten für Zündöl entfallen, da es sich bei der Großanlage um einen Gas-Otto-Motor handelt.<br />

Zusätzlich muss die Finanzierung der Anlage betrachtet werden, welche in diesem Modell zu 67 %<br />

über Fremdkapital <strong>durch</strong>geführt wird. Der Kreditzins beträgt 4 % (IE Leipzig 2004) und die Laufzeit<br />

20 Jahre. Es entstehen <strong>durch</strong>schnittliche jährliche Zinszahlungen von 34 €/kW. Die jährlichen Abgaben<br />

an die Komplementär-GmbH werden nach Auswertung von Beteiligungsprospekten auf 37<br />

€/kW geschätzt, welche sich auf 1 €/kW Haftungsvergütung und 36 €/kW Kosten für die Geschäftsführung<br />

aufteilen.<br />

Tab. 3.70: Betriebskosten von Biogas-Großanlagen<br />

Quelle: Eigene Berechnung<br />

Kostenposition<br />

Kosten<br />

[€/kW]<br />

Betriebskosten 950<br />

Substratkosten 551<br />

Substrattransport 84<br />

Personalkosten (Löhne/Verwaltung) 20<br />

Wartung 74<br />

Stromkosten 105

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