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Kommunale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien

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30 | B. HIRSCHL, A. ARETZ, A. PRAHL, T. BÖTHER, K. HEINBACH, D. PICK, S. FUNCKE<br />

nung der Unternehmen zu verschiedenen Wirtschaftszweigen in der Bundesbankstudie erfolgt<br />

nach der Klassifikation des Statistischen Bundesamtes (2003). Da hier die verschiedenen erneuerbaren<br />

<strong>Energien</strong> nicht explizit aufgelistet werden, wurden Vergleichsbranchen ermittelt, die das jeweilige<br />

Gewinn/Umsatz-Verhältnis der entsprechenden <strong>Wertschöpfung</strong>sstufe abbilden. Die <strong>durch</strong>schnittlichen<br />

Umsatzrenditen der verschiedenen Branchen wurden als Durchschnitt der Jahre 2000<br />

bis 2007 errechnet. Die errechneten Umsatzrenditen bilden sowohl Werte vor Steuern, als auch<br />

nach Steuern ab. Hierbei ist es wichtig zu erwähnen, dass für die Berechnung der <strong>Wertschöpfung</strong><br />

nur die Vor-Steuer-Werte verwendet werden, da sie die Grundlage für die Steuerbetrachtung sind.<br />

Die Nach-Steuer-Daten wurden lediglich zur Plausibilisierung der Steuerbetrachtung erhoben.<br />

2.2.2 Spezialfälle<br />

Finanzierung <strong>durch</strong> Fremdkapital<br />

Mit dem kreditfinanzierten Anteil der gesamten Investitionssumme wurde unter Hinzunahme des<br />

Zinses und der Kreditlaufzeit ein Tilgungsmodell erstellt, welches die Ermittlung einer <strong>durch</strong>schnittlichen<br />

Kreditrestschuld ermöglicht. Diese stellt die Grundlage für die <strong>Wertschöpfung</strong> der Banken<br />

dar. Auf die <strong>durch</strong>schnittliche Restschuld wird die <strong>durch</strong>schnittliche Marge der Banken gezahlt<br />

(Kreditzins abzüglich Refinanzierungszins) von der die Banken Gewinn, Steuern und Beschäftigung<br />

bestreiten müssen. Diese repräsentiert die gesamte <strong>Wertschöpfung</strong> bei den Banken. Nach<br />

Angaben des Handelsblattes (2010) liegen die Margen von Banken auf Kredite zwischen 1,52 %<br />

und 1,88 %; im Mittel folglich bei 1,70 %. Der Gewinn vor Steuern wird nun ermittelt, indem von der<br />

gesamten <strong>Wertschöpfung</strong> die Bruttobeschäftigungskosten subtrahiert werden. Da die Bruttobeschäftigungskosten<br />

nicht den Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung enthalten, muss dieser vom<br />

errechneten Gewinn noch abgezogen werden.<br />

Versicherung<br />

Zu den Betriebskosten von EE-Anlagen gehören meist Versicherungskosten. Der Gewinn der Versicherer<br />

wird über den Weg der Umsätze und der Umsatzrentabilität ermittelt. Die Umsätze sind<br />

hierbei die Bruttobeitragseinnahmen der deutschen Schaden- und Unfallversicherer der Jahre<br />

2007 und 2008 (GDV 2009). Die Jahresergebnisse der selben Jahre (Sieren 2010) sind der Gewinn<br />

aus dem schließlich die Umsatzrendite berechnet werden kann. Der Durchschnitt über die<br />

Jahre 2007 und 2008 der Umsatzrendite vor Steuern beträgt 5,0 %, die Nach-Steuer-Rendite<br />

2,0 %.<br />

Pacht<br />

Soweit für die Realisierung einer Investition in <strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong> Grundstückskosten anzusetzen<br />

sind und diese nicht als Kauf modelliert werden, wie z.B. bei der Wasserkraft, werden Pachtkosten<br />

und damit –einnahmen betrachtet. Pachteinnahmen kommen den Grundstückseigentümern<br />

zugute und erzeugen somit bei den Kommunen oder privaten Eigentümern direkte Gewinne, welche<br />

im letzteren Falle zu versteuern sind. Die Aufteilung der Pachteinnahmen auf Kommune und<br />

Privatpersonen erfolgt anhand von Literaturangaben oder Schätzungen von Branchenexperten.<br />

Pachteinnahmen erzeugen in diesem Modell keine bzw. vernachlässigbare Beschäftigungseffekte.

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