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Kommunale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien

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28 | B. HIRSCHL, A. ARETZ, A. PRAHL, T. BÖTHER, K. HEINBACH, D. PICK, S. FUNCKE<br />

2.1 Umsatzstruktur der <strong>Wertschöpfung</strong>skette<br />

Zentrale Grundlage für die Ermittlung der <strong>Wertschöpfung</strong> bildet eine Analyse der Umsätze bezogen<br />

auf die installierte Leistung (in kW) in den einzelnen <strong>Wertschöpfung</strong>sstufen. Dafür werden<br />

auf Basis einer Auswertung der vorhandenen Literatur die Kostenstrukturen von Investitionen in<br />

die einzelnen Technologien ermittelt. Informationen aus unterschiedlichen Quellen werden hinsichtlich<br />

ihrer Konsistenz geprüft und entsprechend angepasst. Eine Zuordnung der einzelnen Kostenpositionen<br />

zu den <strong>Wertschöpfung</strong>sstufen ermöglicht die Ermittlung der Umsätze in diesen Stufen.<br />

In der Literatur sind Kostenstrukturen vorwiegend relativ bezogen auf die Investitionskosten, bzw.<br />

teilweise bezogen auf die Investitionsnebenkosten angegeben. Ein derartiger prozentualer Aufbau<br />

ermöglicht die Anwendung der Kostenstrukturen auf die spezifischen Investitionskosten, die der aktuellen<br />

Literatur (Marktanalysen, Evaluierungsberichte etc.) entnommen wurden.<br />

Neben dem „Standardfall“ der Ermittlung der Umsätze in Euro pro kW wurden in zwei Technologiebereichen<br />

abweichende Einheiten verwendet. So wurden bei der Solarthermie die Investitionskosten<br />

und die Kostenstruktur bezogen auf die installierte Kollektorfläche in m 2 ermittelt. Eine weitere<br />

Ausnahme sind die Biokraftstoffe, da das Endprodukt ein Kraftstoff ist. Aus diesem Grund<br />

wurde die Bezugsgröße „1.000 Liter produzierter Kraftstoff“ gewählt.<br />

Neben diesen direkten Kosten bzw. Umsätzen, die <strong>durch</strong> die Investitionen in den einzelnen <strong>Wertschöpfung</strong>sstufen<br />

entstehen, werden weitere Umsätze <strong>durch</strong> den Betrieb der Anlagen generiert.<br />

Diese Kosten fallen im Unterschied zu den Investitionskosten nicht einmalig sondern jährlich über<br />

die gesamte Laufzeit an. Die Betriebskosten werden als Prozentsatz der Investitionskosten ausgewiesen.<br />

Im Bereich Wartung & Instandhaltung wird <strong>durch</strong> den Ersatz von Teilen zusätzliche Nachfrage<br />

in der Komponentenproduktion generiert. Diese wird ermittelt, indem der Anteil der Personalkosten<br />

an Instandhaltungs- und Wartungskosten (BMU 2006, 81) subtrahiert wird. Der verbleibende<br />

Rest sind Materialkosten und somit erhöht diese Nachfrage den Umsatz in der Produktion.<br />

Während die Nachfrage nach neuen Anlagen <strong>durch</strong> die Investitionen ausgelöst wird und damit den<br />

Zubau in den Technologien betrifft, wird die Nachfrage nach Ersatzbedarfsinvestitionen <strong>durch</strong> den<br />

Betrieb der Bestandsanlagen generiert. Als weitere Betriebskosten fallen die Finanzierungskosten<br />

für das eingesetzte Fremdkapital und, soweit vorhanden, die Kosten für die Geschäftsführung und<br />

die Komplementär-GmbH an. Die Kreditkosten entsprechen der Annuität aus Zins- und Tilgungszahlungen.<br />

Die Kosten für das Eigenkapital werden vom Gewinn der Betreibergesellschaft bestritten.<br />

Die Kosten der Geschäftsführung werden in dem hier betrachteten Modell des Betreibers als<br />

GmbH & Co. KG von der KG, welche alle Gewinne verwaltet, an die GmbH ausgezahlt.<br />

Grundsätzlich kann zwischen <strong>Wertschöpfung</strong>sstufen unterschieden werden, in denen der Umsatz<br />

ausschließlich oder zu einem geringen Teil <strong>durch</strong> Dienstleistungen erzielt wird. In letzterem Fall<br />

sind im Umsatz Materialkosten oder Vorleistungen enthalten, die über einen geringen Sachkostenanteil<br />

hinausgehen. Werden Vorleistungen aus anderen <strong>Wertschöpfung</strong>sstufen bezogen, wird in<br />

dieser <strong>Wertschöpfung</strong>sstufe <strong>durch</strong> die da<strong>durch</strong> generierte Nachfrage Umsatz erzeugt. Dieser wird<br />

entsprechend berücksichtigt. Wird der Umsatz komplett <strong>durch</strong> Dienstleistungen erzielt, so entspricht<br />

dies nach Abzug verschiedener Sachkostenanteile den Personalkosten und Gewinnen in<br />

dieser Stufe (inklusive der Steuern).<br />

Die Umsätze des Handels finden sich nicht in den Kostenstrukturen der Literatur wieder, da hier in<br />

der Regel von Endverbraucherpreisen ausgegangen wird und die Marge des Handels dabei in den<br />

Kosten der betreffenden <strong>Wertschöpfung</strong>sstufe einbezogen ist. In dieser Analyse wird der Handel<br />

als Vermittler zwischen Produktion und Handwerk, also als Großhandel modelliert. Um den Umsatz

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