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Kommunale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien

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74 | B. HIRSCHL, A. ARETZ, A. PRAHL, T. BÖTHER, K. HEINBACH, D. PICK, S. FUNCKE<br />

3.4.2 Gewinne<br />

Die Ermittlung der Gewinne der Unternehmen aller <strong>Wertschöpfung</strong>sstufen erfolgt bei den PV-<br />

Großanlagen in gleicher Weise wie bei den Kleinanlagen, da hier überwiegend die gleichen industriellen<br />

Akteure und Dienstleister aktiv sind. Im Regelfall werden also die Umsätze mit den ermittelten<br />

oder angenommenen Umsatzrentabilitäten multipliziert.<br />

Wir gehen davon aus, dass im Regelfall bei den Großanlagen eine Pacht für die Flächen zu entrichten<br />

ist. Die Pachtzahlungen für Grundstücke bzw. Dachflächen wurde mit Hilfe einer Auswertung<br />

von Beteiligungsprospekten in Höhe von 0,17 % der Investitionskosten (jährlicher Wert) ermittelt.<br />

In Bezug auf die Eigentumsverteilung der Flächen und somit die Frage, wer die Pacht einnimmt,<br />

gehen wir von folgenden Verteilungen aus: Bei den Freiflächen werden 20 % von den<br />

Kommunen verpachtet, 80 % von Privatpersonen, in der Regel von Landwirten (Quelle: Experteninterviews).<br />

Bei den Dachflächen gehen wir von einer gleichmäßigen Verteilung zwischen kommunalen<br />

und privaten Eigentümern aus.<br />

Für die Finanzierung <strong>durch</strong> Fremdkapital wurde ein Zinssatz von 4 % und eine Laufzeit von 20<br />

Jahren angenommen (nach EEG-Forschungsbericht Staiß et al. 2007). Die Kreditsumme wird mit<br />

75 % der gesamten Investitionskosten angesetzt (ebenfalls nach EEG-Forschungsbericht 2007),<br />

demnach also 1.808 €/kW für Freilandanlagen und 1.896 €/kW für Dachanlagen. Die <strong>durch</strong>schnittliche<br />

Restschuld beträgt 1.066 €/kW bzw. 1.118 €/kW. Mit der eingangs angenommenen <strong>durch</strong>schnittlichen<br />

Bankenmarge für die Kreditvergabe können unter Abzug der Personalkosten die entsprechenden<br />

Gewinne der Banken ermittelt werden.<br />

Für die Ermittlung des Gewinns der Betreibergesellschaft wird vom Regelfall einer GmbH und<br />

Co. KG ausgegangen (Quelle: Expertengespräche). Der Vor-Steuer-Gewinn berechnet sich aus<br />

den Einkünften der EEG-Vergütung abzüglich der Betriebskosten. Die <strong>durch</strong>schnittliche EEG-<br />

Vergütung der PV-Freiflächenanlage beträgt 0,3194 €/kW (EEG 2009). Die Anzahl der Volllaststunden<br />

pro Jahr wird mit 900 Std. angesetzt (Quellen: eigene Studien, Auswertung von Beteiligungsprospekten,<br />

Monitorung Freiflächenanlagen). Zusammen ergeben sich jährliche Einnahmen<br />

<strong>durch</strong> EEG-Vergütung von 287 €/kW. Für die großen Dachanlagen beläuft sich die Vergütung auf<br />

0,3958 €/kW (EEG 2009). Bei 850 Volllaststunden im Jahr (Quellen: eigene Studien, Auswertung<br />

von Beteiligungsprospekten) ergeben sich daraus <strong>durch</strong>schnittliche Einnahmen von 336 €/kW. Die<br />

Betriebskosten leiten sich aus den zuvor ermittelten Daten ab (vgl. vorherigen Abschnitt). Die<br />

Komplementär-GmbH erhält zudem im Jahr etwa 1 €/kW als Haftungsvergütung (Quellen: eigene<br />

Studien, Auswertung von Beteiligungsprospekten), welche bei der KG als Betriebskosten behandelt<br />

werden. Der Gewinn der GmbH ist die Haftungsvergütung. Für die PV-Freiflächenanlagen beträgt<br />

die jährliche Eigenkapitalrendite der Kommanditisten nach Zahlung der Gewerbesteuer 13 %,<br />

während für die Dachanlagen eine jährliche Eigenkapitalrendite von 19 % anfällt.<br />

Damit ergeben sich die ermittelten Vor-Steuer-Gewinne der <strong>Wertschöpfung</strong>sketten für PV-<br />

Großanlagen auf dem Dach und der Freifläche wie in der nachfolgenden Tabelle gezeigt.

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