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Kommunale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien

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KOMMUNALE WERTSCHÖPFUNG DURCH ERNEUERBARE ENERGIEN | 163<br />

schinenbau, Elektrotechnik und Mess-, Steuer- und Regelungstechnik gebildet. Die Durchschnittswerte<br />

der jeweiligen Branchenrentabilitäten für diese Zweige liegen bei (jeweils Vor- und Nach-<br />

Steuer-Wert) 5,1 % bzw. 3,8 % (Deutsche Bundesbank 2009b).<br />

Die Personalkosten der Betreibergesellschaft werden in der Gewinnbetrachtung ausgeklammert,<br />

weil diese nur Beschäftigungskosten der Betreibergesellschaft darstellen und somit keine Gewinne<br />

erzeugen.<br />

Die Finanzierung der Ethanolanlage findet zu 50 % über Fremdkapital statt. Der Zinssatz beträgt<br />

6 % und die Laufzeit 14 Jahre. Die <strong>durch</strong>schnittliche Restschuld beträgt 7.692.261 €, was 389<br />

€/1.000 l entspricht. Die Marge der Banken von 1,7 % entspricht 7 €/1.000 l.<br />

Die Finanzierung der Schlempentrocknungsanlage wird ebenfalls zu 50 % <strong>durch</strong> Fremdkapital<br />

bestritten. Die Kreditkonditionen sind dieselben wie bei der Ethanolanlage. Die <strong>durch</strong>schnittliche<br />

Restschuld beträgt 1.837.947 €, was 93 €/1.000 l entspricht. Bezogen auf den Liter produzierten<br />

Öls entsteht eine Bankmarge von 1 €/1.000 l.<br />

Für den Gewinn der Betreibergesellschaft wird das während Herstellungsprozesses entstehende<br />

Nebenprodukt Trockenschlempe berücksichtigt, welche weiterverkauft werden kann und da<strong>durch</strong><br />

Einnahmen erbringt. Die betrachtete Anlage produziert 0,08 t Schlempe pro Hektoliter produzierten<br />

Ethanols. Im Jahr entstehen so 15.840 t Schlempe. Eine Tonne Schlempe wird mit 90 € vergütet.<br />

Die jährlichen Einnahmen aus dem Schlempenverkauf haben einen Betrag von 1.425.600 €, was<br />

72 €/l produzierten Ethanols entspricht (Gangl 2004).<br />

Der Vor-Steuer-Gewinn des Betreibers wird auf 8,6 % des Umsatzes geschätzt, was den <strong>durch</strong>schnittlichen<br />

Umsatzrenditen der Herstellung chemischer Erzeugnisse entspricht (Deutsche Bundesbank<br />

2009b). Abzüglich des so errechneten Gewinns von 6 €/1.000 l bleiben Einnahmen <strong>durch</strong><br />

den Schlempenverkauf von 66 €/1.000 l, welche, subtrahiert von den gesamten Herstellungskosten<br />

von 758 €/1.000 l, die Kosten der Ethanolherstellung von 692 €/1.000 l ergeben. Bei einer Umsatzrendite<br />

von 8,6 % muss der Preis ab Ölmühle 758 €/1.000 l betragen, um Gewinne von 65<br />

€/1.000 l zu erzeugen.<br />

Die Gewinne der Betreiber sind folglich die Summe der Gewinne aus dem Verkauf des Presskuchens<br />

und des Öls in Höhe von 71 €/1.000 l. Die Betreibergesellschaften sind zur Hälfte Personen-<br />

und zur Hälfte Kapitalgesellschaften. Der Gewinn des bestimmt sich aus der Aufteilung der Handelsmarge<br />

von 20 €/l (Sorge 2010). Als Bestandteile der Marge werden Personalaufwand, übrige<br />

Kosten und der Vor-Steuer-Gewinn betrachtet, welche 41 %, 48 % und 11 % ausmachen. Somit<br />

beträgt der Vor-Steuer-Gewinn des Handels 2 €/l.<br />

Tab. 3.98: Vor-Steuer-Gewinne je <strong>Wertschöpfung</strong>sschritt bei Bioethanol<br />

Quelle: Eigene Berechnung<br />

<strong>Wertschöpfung</strong>sstufen Bioethanol Vor-Steuer-Gewinne [€/1.000 l]<br />

Investitionskosten 6<br />

Ethanolanlage 5<br />

davon Maschinen 4<br />

davon Gebäude 1<br />

Schlempentrocknung 1

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