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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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volk der Welt bleiben, wenn sie nicht den Untergang wollen. Dabei<br />

benötigen die Deutschen, die für die Republik nichts taugen, tüchtige<br />

Führer, denen sich auch die Slawen dann willig unterordnen werden. Es<br />

sei Zeit für das Kommen des Führers, der das „Ubervolk" der<br />

Deutschen führt und es durch „Herauszucht" (praktisch also Inzucht) zu<br />

seiner höchsten Lebensform bringt 77 ).<br />

Die Aufzeichnung der Bewegung Schönerers wäre nicht vollständig,<br />

wenn nicht einige der ihm nahestehenden Alldeutschen zumindest<br />

gestreift würden: der Politiker Paul Pacher und die Lyriker Arthur Korn,<br />

Franz Herold, Anton A. Naaf, Aurelius Polzer und Ottokar Stauff von<br />

der March (1868 in Olmütz geboren, antisemitischer Schriftsteller, oft<br />

unter dem Pseudonym „Volker zu Alzey", 1901/06 Leiter der Zeitschrift<br />

„Neue Bahnen"). Und die Betrachtung wäre unvollkommen, wenn nicht<br />

der „Los-von-Rom-Bewegung" Erwähnung getan würde, die in Alt-<br />

Österreich im 19. Jahrhundert hervortrat und durch die deutschfeindliche<br />

Haltung vieler katholischer Priester im Kampfe des<br />

Deutschtums gegen das Slawentum in der Donaumonarchie veranlaßt<br />

wurde. Sie erstrebte eine eigenständige deutsche und christliche<br />

Bewegung (wie sie ja Johannes Ronge und Czerski bereits 1844/45 ins<br />

Leben riefen), die sich von den Fesseln des Jesuitismus befreit hat. Auch<br />

hier war Schönerer zunächst der Führer, ehe die Bewegung mehr in das<br />

Religiöse umschlug. In ihrem Gefolge <strong>kam</strong> es zu Massen-<br />

Kirchenaustritten, die zumeist in der evangelischen Kirche, z. T. bei den<br />

Altkatholiken eine neue religiöse Heimat fanden; zwischen 1898 und<br />

1927 schätzt man die Übertritte zum Protestantismus allein auf 150 000<br />

Menschen. Der Evangelische Bund und der Gustav-Adolf-Verein aus<br />

dem Deutschen Reiche gaben hier Hilfestellung. Auch der bekannte<br />

Dichter Peter Rosegger setzte sich sehr für die Los-von-Rom-Bewegung<br />

ein. Der steiermärkische Bergbauernsohn (1843/1918) trat mutig für die<br />

Rechte des Volkes ein, aus dem er selbst emporgewachsen und mit viel<br />

Mühen und Entbehrungen zu Ansehen gelangt war, und diente ihm,<br />

indem er es belehrte und anleitete, einmal mit seinen vielen<br />

Heimatbüchern, dann durch sein volkstümliches Monatsblatt<br />

„Heimgarten". So kämpfte er natürlich auch für das bedrohte<br />

Deutschtum an den Grenzen und sammelte Millionen für deutsche<br />

Schulbauten an Österreichs deutschen Sprachgrenzen.<br />

Auch der nächste Komplex der Deutschtums-Arbeit, der Volksbund<br />

für das Deutschtum im Ausland (VDA), stammt aus dem ostmärkischen<br />

Raum. Hier wurde 1880 ein „Deutscher<br />

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