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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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eines germanisierten Christentums umzuwandeln. Das geschieht bereits<br />

1912 in dem Roman „Wiltfeber, der ewige Deutsche, die Geschichte<br />

eines Heimatsuchers", wo die Schwächen der Zeit gegeißelt werden und<br />

die Herrschaft des herrischen Geistes proklamiert ist, der die Welt nach<br />

männlicher Art neu ordnet. Die einzige Rettung liege in der Züchtung<br />

einer neuen, reinen nordischen Rasse! Im „Katte" vertritt er 1914 den<br />

Satz „Das Ganze ist wichtig, einer ist nichts!" 1930 folgt die Groteske<br />

„Krist vor Ge-<br />

richt", 1931 der „Prometheus".<br />

Als völkischer Dramatiker wurde der Schlesier Eberhard König<br />

gefeiert (1871/1949), der 1938 die Goethe-Medaille für Kunst und<br />

Wissenschaften empfing. Er kämpfte gegen das Ver-sailler Diktat und<br />

verfaßte vaterländische Festspiele, Romane und Zeitgedichte wie (1924)<br />

„Wehe, mein Vaterland, Dir!" Er <strong>kam</strong> später in ein KZ-Lager.<br />

Ernst Jünger nahe steht der Hamburger Offizier und Schriftsteller<br />

Franz Schauwecker, Jahrgang 1890. Er trat für einen wehrhaften,<br />

revolutionären Nationalismus ein und deutete in seinen Kriegsbüchern<br />

sowie in dem Werke „Aufbruch der Nation" (1930) die Jahre des Ersten<br />

Weltkrieges als den Beginn eines neuen, ganz dem Soldatischen<br />

ergebenen Deutschland: „Wir mußten den Krieg verlieren, um die<br />

Nation zu gewinnen!"<br />

Der Dichter und Lyriker Rudolf Alexander Schröder, 1878 geborener<br />

Bremer Kaufmannssohn, gestorben 1962, dreimal Dr. phil h. c, mit der<br />

Bremer Ehrenbürgerschaft (1948) und mit zwei goldenen Medaillen für<br />

seine Leistungen als Innenarchitekt geehrt sowie mit dem Großen<br />

Bundesverdienstkreuz und der Friedensklasse des Ordens Pour le Merite<br />

ausgezeichnet, hielt sich im Dritten Reiche zurück. Der Freund Hugo<br />

von Hofmannsthals, der Mitbegründer des „Insel-Verlages" und der<br />

„Bremer Presse" vereinte vaterländisch-volkhafte Dichtung mit<br />

evangelisch-lutherischen Gedanken auf humanistischer Basis. In den<br />

Werken des Jahres 1914, den „Deutschen Oden" und dem Gedichtband<br />

„Heilig Vaterland" leistete er seinen „Deutschen Schwur", das Lied der<br />

späteren <strong>Hitler</strong>-Jugend:<br />

„Heilig Vaterland in Gefahren, deine Söhne stehn, dich zu wahren.<br />

Von Gefahr umringt, heilig Vaterland, schau, von Waffen blinkt<br />

jede Hand!"<br />

Der bei Kaiser, Führer und Bundeskanzler zu Ruhm und Ehre<br />

gelangte Dichter steuerte zum „Liederbuch der NSDAP" bei:<br />

„Der Führer hat gerufen! Und zieht das dreiste Lumpenpack die alten<br />

Lügen aus dem Sack, drauf sie sich stets berufen, wir<br />

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