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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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„SS-Ahnenerbe" tätig war, besaß enge Verbindungen zu der<br />

okkultistischen Eanos-Bewegung in Ascona (Schweiz), wo er mit dem<br />

bekannten jüdischen Gelehrten Professor Dr. Martin Buber (1878 in<br />

Wien geboren, wurde nach 1945 in der Bundesrepublik hoch geehrt und<br />

starb 1965) zusammenwirkte. Noch in der Woche vom 1. zum 7. Januar<br />

1933 traten beide als Redner gemeinsam auf einer Tagung der<br />

„Kommenden Gemeinde" Hauers in Kassel auf — mit Gertrud Bäumer<br />

(s. S. 54) und dem Alt-Pg. Ernst Krieck. Buber war übrigens Vertreter<br />

des Chassidismus, der jüngsten und volkstümlichsten religiösmystischen<br />

Bewegung des Judentums, die die Übergabe der religiössittlichen<br />

Führung der Gemeinschaft an einen Zaddik (den Gerechten)<br />

erstrebt 135 ). Der kritische Ludendorff hat den mystischen Professor<br />

Hauer einmal mit folgenden Worten charakterisiert 136 ): „Herr Hauer ist<br />

Christ, und wo er nicht Christ ist, ist er Buddhist, und wo er beides nicht<br />

ist, da ist er unklar." So wirft er denn im 3. Bande seiner<br />

Lebenserinnerungen Hauer auch vor, er habe sich „mit seiner<br />

neubuddhustischen okkulten Bewegung immer mehr vorgedrängt,<br />

unterstützt von führenden Leuten der NSDAP, so z. B. vom Grafen zu<br />

Reventlow" (s. S. 220 ff.).<br />

Beim Entstehen der NSDAP haben zwei Geheimgesellschaften Pate<br />

gestanden, in denen das nationalsozialistische Gedankengut bereits<br />

weitgehend vorhanden ist — vor allem soweit es rassische Prinzipien<br />

betrifft. Adolf <strong>Hitler</strong> und seine Anhänger, die diesen beiden Gruppen<br />

der Herren von List und von Liebenfels entweder angehörten oder mit<br />

ihnen in engem Kontakt standen, haben diese Herkunft<br />

nichtsdestoweniger niemals erwähnt — sei es, weil sie sich später dieser<br />

okkulten Verwandtschaft schämten und sich mit ihr nicht belasten und<br />

lächerlich machen wollten, sei es um etwaige Ansprüche von dort<br />

abzubiegen. Die erste dieser beiden Geheimgesellschaften ist die<br />

Armanenschaft des Guido von List, der zusammen mit Lanz von<br />

Liebenfels ein geistiges Zentrum des rassischen Antisemitismus im alten<br />

Österreich-Ungarn bildete und von dort aus weit nach Deutschland<br />

hineinwirkte. Der makabre Schriftsteller und Dichter List (1848/1919)<br />

war Sohn eines reichen Wiener Kaufmanns und besaß auch stets reiche<br />

Freunde, die ihn und seine abstrusen Ideen unterstützen. Erst Kaufmann,<br />

dann Sekretär des Österreichischen Alpenvereins, wo unter den<br />

wandernden Studenten und Jungmannen der „Heil!"-Gruß bereits seit<br />

langem gepflegt wurde, wirkte er als Vorkämpfer für die Erkundung des<br />

germanischen Altertums und für seine Wiederbelebung. Von der<br />

Wissenschaft wurde er natürlich abgelehnt. So schuf er sich eine eigene<br />

Gesellschaft, welche<br />

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