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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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und die norddeutschen Länder vom Reich als Reichsprovinzen oder<br />

„Länder neuer Art" (gegenüber den süddeutschen „Ländern alter Art")<br />

mitverwaltet werden sollten — ähnlich hat es <strong>Hitler</strong> nach 1933<br />

durchgeführt, was Preußen anbelangt. Aber als Ganzes <strong>kam</strong> die<br />

Reichsreform nicht zustande. Seit 1948 als Professor an der Münchener<br />

Hochschule für Politik tätig, hat der „Alt-Reichskanzler" seit 1950<br />

wieder Versuche einer Bundesreform unternommen, diesmal im<br />

amtlichen Auftrage der deutschen Bundesregierung. Aber auch sie sind<br />

bisher ohne Ergebnis geblieben. Luther starb darüber 1962 hinweg.<br />

Abschließend wären jetzt noch die Programme alter deutscher<br />

Parteien zu betrachten, die bereits nationalsozialistisches Gedankengut<br />

enthalten 26 ):<br />

l.Der Gründungsaufrurf der Deutschen Konservativen Partei von 1876<br />

fordert: Stärkung und Ausbau der nationalen Einheit, Kräftigung der<br />

obrigkeitlichen Gewalt, Unterstützung der Staatsgewalt gegen die<br />

entgegenstehenden Ansprüche der römischen Kurie, Ordnung der<br />

wirtschaftlichen Freiheit und Abwehr der Ausschreitungen<br />

sozialistischer Irrlehren. Auch das „Tivoli-Programm" dieser Partei<br />

von 1892 hielt sich noch im Rahmen der Lehre von Fr. Jul. Stahl.<br />

2. Das Programm der Christlich-Sozialen Arbeiter-Partei Stoek-kers von<br />

1878 fordert: Liebe zu König und Vaterland, Kampf gegen die<br />

Sozialdemokratie, friedliche Organisation der Arbeiter, Verringerung<br />

der Kluft zwischen Reich und Arm und Herbeiführung einer größeren<br />

ökonomischen Sicherheit.<br />

3. Die Grundlinien des National-sozialen Vereins Friedrich Naumanns<br />

(s. u.) von 1896 stehen ebenfalls auf nationalem Boden und halten die<br />

politische und wirtschaftliche Machtentfaltung der deutschen Nation<br />

nach außen für die Voraussetzung aller größeren Reformen nach<br />

innen. Die Kriegsflotte soll vermehrt, die Kolonien sollen erhalten<br />

und ausgebaut werden. Die Utopien und Dogmen des marxistischen<br />

Kommunismus sind zu bekämpfen, das Christentum ist nicht zur<br />

Parteisache zu machen.<br />

4. Das Programm der linksliberalen Fortschrittlichen Volkspartei von<br />

1910 fordert: die volle Gleichschaltung aller Staatsbürger,<br />

verantwortliche und kollegiale Reichsminister, volle Gewissens- und<br />

Religionsfreiheit, keine Einmischung der Kirchen in staatliche<br />

Angelegenheiten, Unabhängigkeit des Unterrichts von der Kirche,<br />

allgemeine Volksschule ohne konfessionelle Trennung, ein wirkliches<br />

Volksheer, Rechtsgleichheit für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie<br />

Förderung der Gesundheitspflege.<br />

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