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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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gar nicht), die Briten 27mal, die Italiener 25mal, die Russen 22mal, die<br />

Spanier 21mal, die Polen und Nordamerikaner je 8mal, die Tschechen<br />

7mal. Aus rein christlichen Beweggründen geschahen 36 dieser<br />

Verbrechen, das letzte 1872 in den USA mit behördlicher Duldung<br />

(Mordterror des Ku-Klux-Klan gegen Tausende von Negern und<br />

Katholiken), 8 Massenmorde werden den Juden zur Last gelegt, der<br />

letzte 1950 als Kollektivvergeltung an Hunderten von Arabern.<br />

Ein anderes Argument, ebenso töricht und unbeweisbar wie die<br />

deutsche Kriegslust, ist die Behauptung, unser Volk sei militaristisch<br />

und dem Militarismus verfallen, ja es sei dessen Quelle in der neueren<br />

Geschichte. Auch hier ist einwandfrei festgestellt, daß diese Schuld<br />

Frankreich zufällt — das ja bis in die 60er Jahre in Algerien einen<br />

blutigen Krieg führte, wie wenige Jahre vorher in Indochina. Der<br />

Historiker Gerhard Ritter 96 ) hat darauf hingewiesen: „Die ersten großen<br />

Militaristen der neueren Geschichte, die Militärpolitik machen, sind<br />

Karl XII. von Schweden, Peter der Große von Rußland und Ludwig<br />

XIV. von Frankreich. In Deutschland beginnt das Problem erst mit<br />

Friedrich dem Großen — da sein Vater Friedrich Wilhelm I. als<br />

Außenpolitiker eher Neutralist war." Aber auch der Freimaurer<br />

Friedrich der Große von Preußen ist kein Militarist im heute<br />

verstandenen Sinne, denn er blieb im Rahmen der fürstlichabsolutistischen<br />

Politik und führte keine totalen Kriege. Erst Frankreich<br />

dehnte durch den Volkskrieg nach der Französischen Revolution von<br />

1789 den Militarismus auf die ganze Nation aus und ließ ihn unter<br />

Kaiser Napoleon dem Ersten den Gipfel erreichen. Seitdem hat sich das<br />

bürgerliche Denken dem militärischen Denken unterzuordnen und wird<br />

die französische Nation restlos militarisiert. Sie ist es seitdem geblieben.<br />

Preußen muß um seiner Selbsterhaltung willen in den Freiheitskriegen<br />

entsprechend reagieren, aber sein Militarismus ist kein nationales<br />

Merkmal wie derjenige der Franzosen. Selbst unter Bismarck gibt es in<br />

Preußen-Deutschland keinen Militarismus, da der Primat der Politik<br />

erhalten bleibt — sichtbar etwa in den Konflikten des Politikers<br />

Bismarck mit dem General Graf Moltke. Im IL Reiche wird zwar die<br />

Armee der Politik gleichgestellt, indem sie z. B. das Recht des<br />

Immediat-Vortrages beim Kaiser erhält, aber sie hat nie entscheidenden<br />

Einfluß ausgeübt — ebensowenig wie im III. Reiche. Der erwähnte<br />

französische Militarismus ist mithin der älteste und gefährlichste im<br />

Abendlande. Die bourbo-nische Monarchie schuf als erste stehende<br />

Heere. Lazare Graf Carnot (1753/1823), ab 1793 im<br />

Wohlfahrtsausschuß der Orga-<br />

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