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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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Parteigenosse Dr. Conrad Gröber (1872/1948) — der 1933 alle<br />

katholischen Geistlichen zum <strong>Hitler</strong>-Gruß verpflichtete — in seinem<br />

„Handbuch der religiösen Gegenwartsfragen" denselben energisch<br />

zurück: „Hat doch keine andere religiöse Genossenschaft so scharfe<br />

Bestimmungen gegen die Aufnahme von getauften Juden und<br />

Judensprößlingen wie die SJ." So „hat gerade dieser elitäre Orden<br />

aufgrund seiner antijüdischen Einstellung seinen Beitrag zur Bereitung<br />

des für antisemitische Propaganda fruchtbaren Bodens geleistet", urteilt<br />

das März-Heft 1961 der „werkhefte katholischer laien".<br />

Die katholische Zentrumspartei hat ihren Haß gegen die Juden öfters<br />

zum Ausdruck gebracht (s. S. 385). Sie gab unter der Mitwirkung von<br />

Matthias Erzberger (Württemberger, 1875/ 1921, Lehrer und Redakteur,<br />

ab 1903 MdR., 1919 Reichsfinanzminister und Vizekanzler, durch<br />

Rechtsfanatiker erschossen) ein „Politisch-soziales A-B-C-Buch,<br />

Handbuch für Mitglieder und Freunde der Zentrumspartei" (Stuttgart<br />

1900) heraus, in dem es auf Seite 49 hieß: „Daß die Juden zum größten<br />

Teil das Volk durch ihr Erwerbsleben wirtschaftlich schwer schädigen,<br />

ist unbestreitbare Tatsache. Daß gegen solche Mißstände eine Reaktion<br />

sich geltend machte, ist ganz erklärlich und gerechtfertigt. Es ist nach<br />

unserer Ansicht ganz gerechtfertigt, wenn das deutsche Volk sich wehrt<br />

gegen jene, die ihm zum Dank für gewährte Gastfreundschaft oft die<br />

schmählichste Bedrückung zuteil werden lassen." Schon ein Jahrzehnt<br />

früher erschien im Druck und Verlag der katholischen „Germania", dem<br />

führenden Organ des Zentrums, eine Reihe von „Katholischen<br />

Flugschriften zur Wehr und Lehr", deren Nummer 32 den Titel trägt:<br />

„Der ewige Preßjude — oder Die Mauschelpresse der deutschen Literatur"<br />

von Athanas Wolf. Die Schrift steht unter dem vielsagenden<br />

Motto: „Vermauschelt die Presse, die Literatur ist längst von Juden<br />

gepachtet: bald wird der Christ als Amboß nur des Ewigen Juden<br />

betrachtet!" Die schon mehrfach zitierte führende katholische Zeitschrift<br />

„Hochland" brachte am 27. 1. 1929 eine Zusammenstellung „Führende<br />

Katholiken Deutschlands über die Judenfrage", die eine Fülle von<br />

interessanten Äußerungen enthält. Hier sei der Kürze halber nur eine<br />

geboten, die von dem Bischof Dr. Paul Wilhelm von Keppeler stammt,<br />

einem 1852 als Sohn eines evangelischen Gerichtsnotars und<br />

Nachfahren des berühmten Astronomen geborenem Württemberger,<br />

Professor in Freiburg/Br. und 1898 Bischof von Rottenburg. Der päpstliche<br />

Thronassistent schrieb 244 ): „Kaum sollte man es glauben, daß dies<br />

(die Juden in Palästina) ein Teil desselben Volkes ist,<br />

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