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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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Berlin im Februar 1930 führte zur Einigung, und am 19. 3. 1931<br />

unterzeichneten die beiden deutschen Staaten in den „Wiener<br />

Protokollen" die vom österreichischen Nationalrat gebilligte deutschösterreichische<br />

Zollunion. Allerdings trat sie nie in Kraft, da man sich<br />

dem Protest Englands, Frankreichs, Italiens und der Tschechoslowakei<br />

gegenübersah. Ministerpräsident Aristide Bri-and, ein angeblicher<br />

„Deutschenfreund", sprach in Paris von „Rücksichtslosigkeit" und<br />

protestierte schärfstens dagegen — so daß man das Objekt fallenließ,<br />

wiederum Frankreichs wegen, dessen Staatsmann erklärte: „L'Anschluß<br />

c'est la guerre!" Bei dieser unfreundlichen Handlung, der auf Betreiben<br />

von Paris der Haager Internationale Gerichtshof am 5. 9. 1931 mit 8 : 7<br />

Stimmen sein Placet gab, tat sich auch ein anderer „Freund" unseres<br />

Volkes hervor: der Botschafter und damalige Unterstaatssekretär im<br />

Pariser Wirtschaftsministerium, Andre Francois-Poncet. Bundeskanzler<br />

Schober aber legte in Wien enttäuscht sein Amt nieder. Ungeachtet<br />

dessen, daß beide Staaten nicht zueinander kommen konnten, wie die<br />

Kinder im Märchen, fühlten sie sich zwischen den beiden Kriegen<br />

einander eng verbunden. Der deutsche Reichspräsident und der<br />

österreichische Bundespräsident z. B. tauschten jeweils<br />

Neujahrsadressen aus, wie das mit anderen Staaten nicht üblich war. Die<br />

enge kulturelle Zusammenarbeit unterstrich die „Deutsche<br />

Studentenschaft", welche die Studentenschaften Deutschlands,<br />

Österreichs, Danzigs sowie der deutschen Hochschulen in der<br />

Tschechoslowakei umfaßte. Auch die Kriegerverbände, der deutsche<br />

„Stahlhelm" und die österreichische „Heimwehr", pflegten enge<br />

Kontakte und tauschten Delegationen aus — während das<br />

österreichische Bundesheer sich in Uniformen und Rangabzeichen dem<br />

Vorbild der Reichswehr anpaßte.<br />

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