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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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schritten haben? Ist die Zeit gekommen, in der sie durch Feuer und<br />

Schwert vom Erdkreis verschwinden?" m) der SS-Obergruppenführer<br />

Heydrich als Mann überwiegend jüdischer Abkunft (sein Vater war<br />

Musikdirektor in Halle und hieß lt. Riemannschem Musiklexikon<br />

standesamtlich „Isidor Süß") mit die grausamste und blutigste<br />

Judenverfolgung der Geschichte durchführte und doch dabei überzeugt<br />

war, „daß es reiner Wahnsinn ist, dieses jüdische Problem geschaffen<br />

zu haben", wie er W. Schellenberg ge-gegenüber einmal betonte 215 ).<br />

Wir werden weiter unten noch anderen Menschen jüdischer Abkunft<br />

begegnen, die gegen ihr eigenes Blut in Wort und Schrift und Tat<br />

gewütet haben. Es liegt dem zumeist der Eifer des Konvertiten<br />

zugrunde, sich nunmehr restlos von seiner bisherigen Gemeinschaft<br />

abzusetzen und immer wieder zu beweisen, daß er anders ist. Da er aber<br />

sein eigenes Volk verrät, kann er in diesem Falle wohl kaum als „Jude"<br />

angesehen werden 216 ).<br />

Wir sprachen bereits davon, daß der deutsche Nationalimus im<br />

Judentum sehr lebendig war und erhebliche Verdienste für Volk und<br />

Reich aufweisen kann. Daher sollen im folgenden als Beleg eine Reihe<br />

von jüdischen Persönlichkeiten genannt werden, die hierzu beigetragen<br />

haben:<br />

1. Gabriel Riesser aus Hamburg (1806/63), Enkel eines litauischen<br />

Rabbis, Hochgradfreimaurer, Rechtsanwalt, Vizepräsident der<br />

Hamburger Bürgerschaft und dort 1859 Obergerichts-rat, 1848 Mitglied<br />

des Frankfurter Parlaments, amtierte er zweimal als dessen<br />

Vizepräsident, trat (z. B. in der berühmt gewordenen Kaiser-Rede von<br />

1849) für ein preußisches Erbkaisertum ein und war Mitglied der<br />

Deputation zu König Friedrich Wilhelm IV. (s. u.). Bei den Beratungen<br />

zur neuen Verfassung des deutschen Bundes verteidigte Riesser eifrig<br />

die Gleichberechtigung der deutschen Juden. In seinen gesammelten<br />

Schriften heißt es zu diesem Thema 217 ): „Wir sind nicht eingewandert,<br />

wir sind eingeboren, und weil wir es sind, haben wir anderswo keinen<br />

Anspruch auf eine Heimat; Wir sind entweder Deutsche, oder wir sind<br />

heimatlos! . . . Wer mir den Anspruch auf mein deutsches Vaterland<br />

bestreitet, der bestreitet mir mein Recht; darum muß ich mich gegen ihn<br />

wehren wie gegen einen Mörder!"<br />

2. Eduard von Simson aus Königsberg (1810/99), Urenkel des<br />

Schutzjuden Moses Friedländer, 1823 evangelisch getauft, Freimaurer,<br />

mit 23 Jahren in Königsberg Professor der Rechte, 1879/91 erster<br />

Präsident des deutschen Reichsgerichts in Leip-<br />

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