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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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erwerb gesperrt wurde; sie kauften im Gegenteil mit ihren eigenen und<br />

unbehinderten Siedlungsgesellschaften immer neues Land für sich<br />

selber auf. Zur Abwehr dieser polnischen Aktivitäten bildeten drei<br />

deutsche Grundbesitzer 1894 den Deutschen Ostmarkenverein:<br />

Ferdinand von Hansemann, Kennemann und von Tiedemann. Sie<br />

wollten damit als Gegengewicht zu der polenfreundlichen Politik des<br />

Reichskanzlers Graf Caprivi (Bismarcks Nachfolger) das nationale<br />

deutsche Bewußtsein stärken, deutsche Einwanderer heranziehen, das<br />

Deutschtum wirtschaftlich kräftigen, besonders den deutschen<br />

Mittelstand, und die deutsche Volksbildung in der Ostmark heben.<br />

Durch dieses Beispiel sah sich der preußische Staat veranlaßt, sich mehr<br />

um die seit Jahrzehnten vernachlässigten Ostprovinzen zu kümmern und<br />

sie mit besseren deutschen Beamten zu versehen. In Danzig und Posen<br />

wurden viele neue Bauten errichtet, in Posen u. a. das Schloß und 1904<br />

die deutsche Akademie, die spätere Universität. Der Ostmarkenverein<br />

blieb nach 1918 erhalten und setzte sich für eine Revision der Versailler<br />

Ostgrenze sowie für die Pflege der Beziehungen zum Deutschtum in<br />

Polen ein. Allerdings blieben von seinen 54 000 Mitgliedern des Jahres<br />

1914 nur noch 5000 im Jahre 1932 übrig. Seine Zeitschrift war von<br />

1896 an „Die Ostmark". Seinen Bestrebungen wirkte in Polen der<br />

„Westmarkenverein" entgegen.<br />

Die Landsiedlungsbestrebungen in der Weimarer Republik wurden<br />

besonders von den Artamanen getragen, deren „Bund Artam" nach 1918<br />

in größerem Umfange hervortrat. Der Name ist abzuleiten von dem<br />

mittelhochdeutschen „art" für Ackerbau und „manen" für Männer.<br />

Gründer und Führer der Artamanen waren Willibald Hentschel,<br />

Westerwanna, ein Obersachse, der einen großen Namen in der<br />

völkischen Jugendbewegung besaß, sowie Bruno Tanzmann aus<br />

Hellerau. Dieser sächsische Schriftsteller (1878/1939), ein bekannter<br />

völkischer Vorkämpfer und Freund Dietrich Eckarts und Adolf <strong>Hitler</strong>s,<br />

gab seit 1920 den „Hakenkreuz-Jahrweiser" heraus und seit 1928 die<br />

„Weltwacht der Deutschen". Sein bleibendes Verdienst ist die<br />

Schöpfung der deutschen Bauernhochschulen, deren erste 1919 in<br />

Hellerau bei Dresden erstand. Hier wirkte wiederum der<br />

württembergische Lehrer und Schriftsteller Georg Stammler<br />

(1872/1948) mit, der 1925 die national- und kulturpädagogischen<br />

Lehrgänge der „Deutschen Richtwochen" und 1930 den „Werkland-<br />

Verlag" ins Leben rief. Als Führer der Jugendbewegung (s. S. 95) wirkte<br />

er auf diese recht stark ein, und zwar mit dem Ziel einer Besinnung der<br />

jungen Menschen auf ihre deutsche Nation. In seinen Schrif-<br />

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