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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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Gesundheit und der Widerstandskraft der Art und mithin eine Ursache<br />

zur Höherentwicklung derselben. Wäre der Vorgang ein anderer, würde<br />

jede Weiter- und Höherbildung aufhören und eher das Gegenteil<br />

eintreten." Dabei muß hier festgestellt werden, daß sich in <strong>Hitler</strong>s<br />

„Kampf-Buch seine „rassischen" Charakterisierungen und<br />

Differenzierungen besonders der Juden auf keine biologische<br />

Anschauung physischer Abstammung gründen, von deren Natur und<br />

Bedeutung er keine Ahnung hatte, sondern fast ausschließlich auf<br />

soziale und kulturelle Elemente. Anfänge von Rassentheorien finden<br />

sich vor Gobineau bereits bei dem Dichter und Kulturhistoriker Gustav<br />

Friedrich Klemm (1802/67), einem sächsischen Hofrat und<br />

Oberbibliothekar, in seiner großen „Allgemeinen Kulturgeschichte der<br />

Menschheit" von 1843/52. Vater der Rassenlehre wird dann aber der<br />

französische Orientalist Josef Arthur Graf Gobineau (1816/82), der erst<br />

als Diplomat in den USA, als Gesandter dann in Persien, Griechenland,<br />

Brasilien und Stockholm tätig war und in Paris 1853 sein Hauptwerk<br />

„Essay sur l'inegalite des races humaines" (Untersuchung über die<br />

Ungleichheit der Menschenrassen) herausbrachte. Dabei suchte er als<br />

gläubiger Katholik seine Lehren mit denen der Kirche in<br />

Übereinstimmung zu bringen. Seine Hauptthese lautet, daß die<br />

Geschichte allein durch die ehernen Gesetze der Rasse bestimmt wird;<br />

wobei die einzelnen Rassen nicht nur körperlich, sondern auch geistig<br />

wesentlich und grundsätzlich verschieden untereinander sind. Dem<br />

Anspruch der Rasse gegenüber ist selbst die Nation als rassische<br />

Blutmischung unterzuordnen und zu beachten, daß alle Hauptvölker der<br />

Geschichte durch die Vermischung mit nicht ebenbürtigen Rassen<br />

entarten. In der Geschichte habe nur die weiße Rasse hohe Werte und<br />

eine dauerhafte Kultur geschaffen. In ihr sind die Arier die wertvollsten<br />

— und unter ihnen wiederum die Germanen als die edelste Rasse der<br />

Welt. Sie sind auch nach göttlichem Plane bestimmt, das Christentum<br />

überallhin zu verbreiten. Ihnen stellt Gobineau, ohne jedoch Antisemit<br />

zu sein, die körperlich degenerierten und geistig unschöpferischen<br />

Semiten gegenüber. Obwohl dieser „Essay" schon zu seiner Zeit<br />

wissenschaftlich nicht haltbar war, verhieß ihm eine Gräfin Wittgenstein<br />

einst eine große Zukunft, indem sie dem Autor prophezeite: „Sie<br />

glauben, ein Mann der Vergangenheit zu sein; ich bin fest überzeugt, Sie<br />

sind der Mann der Zukunft!", und sie sollte Recht bekommen. 1901<br />

übersetzte der alldeutsche Rasseforscher und Historiker Professor Dr.<br />

Ludwig Schemann, ein Kölner (1852/1938), auf Anraten Richard<br />

Wagners (s. u.) das Werk des Franzosen ins Deutsche und ver-<br />

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