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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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schaffte ihm damit eine Wirkungsmöglichkeit in den politischen Raum<br />

hinein. Der Übersetzer hatte bereits 1894 eine „Gobineau-Vereinigung"<br />

gegründet, welcher auch der Alldeutsche Verband korporativ beitrat,<br />

und ein eigenes Werk, „Die Rasse in den Geisteswissenschaften" (drei<br />

Bände 1928/31), verfaßt. An der französischen Universität Straßburg<br />

besteht jetzt noch ein großer Fonds Gobineau.<br />

In Frankreich wirkte ein weiterer Adeliger als Rasseforscher von<br />

einer auch für Deutschland nicht unerheblichen Bedeutung: der Graf<br />

Georges Vacher de Lapouge (1854/1936), Professor an der Universität<br />

Montpellier. Er war seit Gobineau ein Haupt-verfechter der Theorie von<br />

der Bedeutung der Rasse für die kulturellen Leistungen der Völker,<br />

besonders der nordischen Rasse für die indogermanische Kultur, und<br />

damit gewissermaßen mit anderen (s. u.) der Begründer der nordischen<br />

Bewegung. Neben zahlreichen Arbeiten über soziale Anthropologie,<br />

Vererbungsfragen, Fragen des Umwelteinflusses, der<br />

Stammesgeschichte, Rassenentstehung usw. schrieb er 1896 „Les<br />

selections sociales" und 1897 „The fundamental laws of<br />

anthroposociology" — sowie 1899 (in Paris bei Albert Fontemoing<br />

erschienen) sein Hauptwerk „L'Aryen, son role social" (Der Arierer und<br />

seine gesellschaftliche Bedeutung), in dem er die Juden abfällig<br />

beurteilt. Seiner Meinung nach sind alle Menschenrassen einander<br />

ungleich und die nordische Rasse den anderen überlegen. Lapouge hat<br />

von hier aus die Lehre von Vererbung und Auslese auf das Leben der<br />

Völker theoretisch angewandt und die durch den Engländer Galton (s.<br />

u.) und ihn selber aufgestellte Lehre von der Bedeutung der Auslese für<br />

das Völkerleben noch weiter vertieft. Er hinterließ aber auch jene<br />

furchtbare Warnung, die un-gehört verhallte: „Ich bin überzeugt, daß<br />

man im nächsten (dem 20.) Jahrhundert noch Millionen schlachten wird<br />

wegen ein oder zwei Grad mehr im Schädelindex!"<br />

Neben den beiden großen Franzosen wird der Engländer und<br />

Wahldeutsche Houston Stewart Chamberlain zum Vater und Verfechter<br />

der Rassentheorie. 1855 in Portsmouth als Sohn eines englischen<br />

Generals geboren — sowie Neffe des britischen Feldmarschalls Sir<br />

Neville Chamberlain (gestorben 1902), eines Gegners des<br />

ungerechtfertigten und unmenschlichen Burenkrieges — studiert er die<br />

Naturwissenschaften, um dann als Schriftsteller zu arbeiten. 1908<br />

heiratet er Richard Wagners Tochter Eva und lebt mit ihr in Bayreuth.<br />

Hier lernt er einen anderen Freund des Hauses Wagner kennen, den<br />

Politiker Adolf <strong>Hitler</strong>, den er als einen großen Deutschen feiert, als<br />

einen Verwirklicher seiner<br />

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