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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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die aus dem Deutschen Kolonialverein von 1882 und der Gesellschaft<br />

für deutsche Kolonisation (von 1884) im Jahre 1887 entstandene<br />

Deutsche Kolonialgesellschaft. Auch die evangelische Kirche betrieb<br />

eine eigene deutsche Propagandaarbeit im Ausland durch ihren<br />

„Ausschuß für kirchliche Auslandsarbeit zum Schutze der deutschen<br />

evangelischen Minderheiten in den abgetrennten Gebieten" (nach 1918).<br />

Er unternahm z. B. Propagandareisen nach Schweden, Norwegen,<br />

Holland und der Schweiz, knüpfte Verbindungen zur amerikanischen<br />

und englischen Presse und organisierte im Ausland Sammlungen für die<br />

deutschen evangelischen Kirchen im Osten und zur Stärkung der<br />

dortigen deutschen Minderheiten. Sein Vorsitzender war s. Zt. auch der<br />

uns schon mehrfach begegnete Kirchenführer: Dr. Otto Dibelius (s. S.<br />

78 u. 136). Innerhalb des Reiches bemühte sich seit 1904 ein<br />

Reichsverband, gegen die Sozialdemokratie nationale und völkische<br />

Arbeit zu leisten. Sein Gründer und Vorsitzender war der 1900 geadelte<br />

General und Politiker Eduard von Lie-bert, 1850 in Rendsburg geboren<br />

und 1934 gestorben, wahrscheinlich jüdischer Abkunft, 1897/1901<br />

Gouverneur von Deutsch-Ost-Afrika, 1903 im Ruhestand, dann 1907/13<br />

freikonservativer Reichstagsabgeordneter, 1914 als General der<br />

Infanterie Gouverneur von Lodz, 1917 Führer des Generalkommandos<br />

54; 1929 trat er der NSDAP bei. Der Jugendarbeit nahm sich der Jungdeutschlandbund<br />

an, ein Sammelbecken von Jugendbünden auf<br />

vaterländischer Grundlage, in dem 1913 etwa 500 000 junge Deutsche<br />

an über 1000 Orten erfaßt waren. Er wurde 1920 neu belebt und fand ein<br />

österreichisches Gegenstück im dortigen Deutsch-österreichischen<br />

Jugendbund. Gründer des JDB vom 13. 11. 1911 war der berühmte<br />

General und Politiker Karl Litzmann, genannt der „Löwe von Brzeziny"<br />

(nach einem seiner Erfolge im Ersten Weltkriege). Der Sohn eines<br />

märkischen Rittergutsbesitzers (1850—1913) stieg bis zum Direktor der<br />

preußischen Kriegsakademie (1902) auf und trat dann in den Ruhestand,<br />

um 1914 als General der Infanterie wieder ein Kommando zu<br />

übernehmen, zuerst als Kommandeur der 3. Garde-Infanterie-Division,<br />

dann des 40. Reservekorps, zuletzt 1918 eines Armee-Oberkommandos.<br />

Litzmann erwarb sich das Eichenlaub zum Orden Pour le Merite und trat<br />

1929 der NSDAP bei, in der sein Sohn SA-Obergruppenführer wurde.<br />

Er starb als preußischer Staatsrat und Mitglied des früheren preußischen<br />

Landtages sowie des Reichstages (seit 1932, dessen Alterspräsident).<br />

Der erste Vorsitzende des JDB war gleichfalls ein hochverdienter<br />

Soldat: Colmar Freiherr von der Goltz-Pascha, ein Ostpreuße (1843/<br />

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