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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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einmal weil der geschichtliche Abstand zu dem Vorgefallenen noch zu<br />

gering war, zum anderen aber die mit diesem Prozeß sich befassenden<br />

Personen fast nur aus den Kreisen hassender Gegner des <strong>Hitler</strong>regimes<br />

stammten. Es ist zuviel Reeducation getrieben worden; und dabei<br />

versäumte man, zu einer wirklichen Aussöhnung in unserem Volke zu<br />

kommen. Millionen haben mitgemacht, Millionen sind dagegen<br />

gewesen. Sie in der Arbeit an einem demokratischen Deutschland<br />

zusammenzuführen, muß unser Ziel sein. Das kann aber nicht in einem<br />

Prozeß einseitiger Aburteilung und Schulderklärung erfolgen.<br />

Ebensowenig kann man auch die heranwachsenden Generationen nur<br />

einseitig unterrichten. Sie sollen verstehen, nicht nur verurteilen lernen.<br />

Echte „Bewältigung der Vergangenheit" kann nicht geschehen, indem<br />

man sie ausklammert oder sich möglichst weit von ihr absetzt —<br />

sondern sie kann nur geschehen, indem man auch die schweren und oft<br />

falschen Wege in unserer Vergangenheit in das Bild der deutschen<br />

Geschichte mit einbaut; indem man sich auch zu diesen Zeiten bekennt,<br />

die für die folgenden Generationen mitbestimmend waren. Wirklich<br />

überwunden wird der Nationalsozialismus erst sein, wenn wir sein<br />

Entstehen und Wirken begriffen und aus den Fehlern seiner Führer<br />

gelernt haben und bereit sind, der Menschlichkeit mehr Raum in unserer<br />

Politik zu geben. Hierzu will die vorliegende Schrift mit beitragen.<br />

Wissenschaftliche Wahrheitssuche soll dabei in erster Linie dazu<br />

anleiten, ein von Verzerrung freies Bild zutage zu fördern. Es geht<br />

weniger um Urteile aus der heutigen politischen Perspektive heraus als<br />

um eine möglichst ineinanderfließende Darstellung von historischen<br />

Tatsachen, die für sich sprechen und dem Leser die eigene<br />

Urteilsbildung ermöglichen. „Sine ira et studio", ohne Haß und ohne<br />

Übereifer soll hier Geschichte vorgeführt werden. Den Maßstab für die<br />

wissenschaftlich erarbeitete Wahrheit gibt das wirklich Geschehene ab,<br />

das als Geschichte geboten wird. Wie alle Wahrheit, ist es nicht<br />

einseitig, sondern enthält die Fülle des Lebens mit all seinen<br />

Widersprüchen und Gegensätzen. Zwar sind wertvolle Dokumente,<br />

Unterlagen und Beweise in den Kriegen verlorengegangen. Das gesamte<br />

deutsche Akten- und Dokumentenmaterial ist von den Siegern erbeutet<br />

und abtransportiert worden. Es wird nur allmählich der Benutzung durch<br />

unsere deutschen Forscher zugänglich gemacht, zum Teil nie in ihre<br />

Hände gelangen. Auch das Material der anderen Seite bleibt uns zum<br />

Großteil verschlossen. Trotzdem muß in jeder Generation immer wieder<br />

versucht werden, mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln die<br />

Geschichte der<br />

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