16.09.2013 Aufrufe

Bevor Hitler kam - Parzifal eV

Bevor Hitler kam - Parzifal eV

Bevor Hitler kam - Parzifal eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4. Der Dresdener Stadtschulrat und Postbeamtensohn Dr. phil. Wilhelm<br />

Hartnacke aus Westfalen (1878/1952), der den Nationalsozialisten<br />

1933/35 als sächsischer Volksbildungsminister diente. Er klärte durch<br />

statistische Untersuchungen das Be-gabtenproblem und die Frage des<br />

Verhältnisses von Erbgut und Umwelt, erstrebte eine erbbiologische<br />

Ausrichtung der Bildungsorganisationen und wandte sich gegen eine<br />

Übersteigerung des Berechtigungswesens. Seine Schriften: „Das Problem<br />

der Auslese der Tüchtigen" (1916) und „Neubau des Deutschen<br />

Schulwesens" (1933).<br />

5. Der von Nietzsches Gedankenwelt herkommende und ihr einen<br />

erneuten Auftrieb gebende Philosoph und Arzt Dr. med. Dr. phil.<br />

Kurt Hildebrandt, 1881 in Florenz geboren, 1932/34 erst Direktor der<br />

Heilanstalten Herzberge der Reichshauptstadt Berlin, dann Professor<br />

der Philosophie an der Universität Köln bis 1945. Er entwickelte die<br />

Grundsätze der Eugenik auf anthropologischer und philosophischer<br />

Grundlage in „Norm und Entartung des Menschen" (1920) und<br />

„Norm und Verfall des Staates" (1920).<br />

6. Da wir den Altmeister der deutschen Rassenhygiene Alfred Ploetz (s.<br />

S. 294) bereits genannt haben, soll hier noch ein anderer Altmeister<br />

erwähnt werden: I. F. Lehmann (1864/ 1935), gleichfalls Träger des<br />

Goldenen Ehrenzeichens der NSDAP. Er gründete die Zeitschrift<br />

„Volk und Rasse" und gab in seinem Verlage das erste Standardwerk<br />

der menschlichen Erblehre und Rassenhygiene heraus, den „Baur-<br />

Fischer-Lenz".<br />

Wie die Rassetheorie keine deutsche Erfindung war, so also auch die<br />

Eugenik nicht. In vielen Ländern fanden sich Vorkämpfer für die<br />

Rassenhygiene — ohne daraus allerdings eine Ideologie zu machen oder<br />

sie mit dem Antisemitismus zu verbinden. In vielen Ländern gab es<br />

schon lange vor dem Nationalsozialismus eugenische Maßnahmen, oft<br />

sogar gesetzlich verankert und hart für den Betroffenen. Wir sehen, daß<br />

die Gedanken der Rasse und der Eugenik mindestens im ganzen<br />

westlichen Abendland erörtert wurden. Das wissenschaftlich Haltbare<br />

daran war die Betonung der Vererbung auch für geistige und seelische<br />

Erscheinungen und der Hinweis darauf, daß man die Entstehung von<br />

irgendwie minderwertigem Leben vielleicht werde verhindern können.<br />

Aber als das Dritte Reich solches tat, schrie die ganze Welt empört auf<br />

und zeigte auf die Deutschen. Und das nicht<br />

317

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!