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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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dienst und wurde als Schriftsteller einer der bekanntesten völkischen<br />

Vorkämpfer, der sich sogar für eine Annäherung an die Kommunisten<br />

einsetzte und nach 1918 unter der Parole „ein Stück des Weges<br />

gemeinsam" ein zeitweiliges Zusammengehen des Deutschen Reiches<br />

mit der bolschewistischen Sowjetunion befürwortete. Adolf <strong>Hitler</strong> hielt<br />

er — wie Ludendorff (s. S. 269) — für romhörig, widerrief dann aber<br />

und trat der NSDAP bei (1927). Ab 1920 gab der Graf seine<br />

Wochenschrift „Der Reichs-wart" heraus, ab 1924 saß er im Reichstage<br />

auf der Rechten des Hauses. Vorher hatte er die „Deutsche<br />

Tageszeitung" redigiert, 1908/09 als Geschäftsführer und dann weitere<br />

zwei Jahre als Präsidialmitglied dem Alldeutschen Verband angehört.<br />

Eine weitere völkische Gruppe sammelte sich unter dem Hakenkreuz<br />

als Wahrzeichen um Otto Sigfrid Reuter, einen 1876 in Leer<br />

(Ostfriesland) als Lehrerssohn geborenen Post-Telegrafendirektor,<br />

übrigens ein Halbbruder des Berliner Regierenden Bürgermeisters und<br />

SPD-Politikers Prof. Dr. hc. Ernst Reuter, der Stalin 1924 als erster<br />

Volkskommissar (Minister) der Wolgadeutschen Sowjetrepublik diente.<br />

Er gründete im Februar 1911 den „Deutschen Orden" „für seelische und<br />

leibliche Wiedergeburt unserer Volkheit aus dem ewigen Borne<br />

germanischen Blutes und Wesens". Ein Kirchenaustritt wurde von den<br />

Mitgliedern nicht verlangt, jedoch bildeten die Kirchenfreien innerhalb<br />

des Ordens einen inneren Ring, die „Deutsch-religiöse Gemeinschaft"",<br />

die sich nach dem Ersten Weltkriege in „Deutschgläubige<br />

Gemeinschaft" umbenannte und unter Major a. D. Alfred Conn, einem<br />

Nachkommen Widukinds und Karls des Großen, heute noch existiert.<br />

Eine andere Ordensidee auf völkischer Basis versuchte Ernst Hunkel,<br />

und zwar in Verbindung mit O. S. Reuter, 1919 durch die<br />

Freilandsiedlung „Donnershag" (genannt nach dem germanischen Gotte<br />

Donar) zu verwirklichen, die bei Sontra in Hessen erstand. Hier sollten<br />

später Jungmannschaften ausgerichtet werden, um dann hinauszuziehen<br />

in die Lande und überall Tochtersiedlungen als „Burgen deutschen<br />

Wesens" anzulegen. In der DGG, der sich auch Fahrenkrog mit seinem<br />

Anhang einst sehr verbunden gefühlt hatte, war aber im Gegensatz zu<br />

dessen GGG kein bestimmtes Glaubensbekenntnis und kein Kult<br />

festgelegt worden, sondern man hatte nur einen „Grundsatz" und ein<br />

„Gelöbnis". Ein weiterer kleiner völkischer Kreis, die „Vereinigung der<br />

Freunde germanischer Vorgeschichte", scharte sich ab 1929 um den<br />

schaumburg-lippischen Pfarrer und Germanenforscher Wilhelm Teudt<br />

(geboren 1860). Um die von Georg Groh seit 1925 in Schweinfurt<br />

herausgegebene Zeitschrift „Rig" — Blätter<br />

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