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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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7. Schließlich sei noch der holländische Schriftsteller Egon van<br />

Winghene erwähnt, der in einer im Jahre 1931 veröffentlichten<br />

Broschüre „Arische Rasse, Christliche Kultur und das Judenproblem"<br />

(Erfurt) mit dem Vorschlag auftritt, alle deutschen Juden auf die Insel<br />

Madagaskar umzusiedeln. Damit banne man die Gefahr bzw. verringere<br />

sie sehr, daß die Arier von all den körperlichen und geistigen<br />

Krankheiten angesteckt würden, welche die Juden bekanntermaßen<br />

übertrügen. Von diesem Gerede blieb jedoch die Idee erhalten und<br />

tauchte 1941 wieder auf, als der SS-Obergruppenführer Heydrich zum<br />

Beauftragten der „Gesamtlösung der Judenfrage" (nicht Endlösung, wie<br />

immer fälschlich gesagt wird) ernannt wurde: und er nun vorschlug:<br />

Madagaskar als künftigen Judenstaat auszuersehen; ein Gedanke, der<br />

bereits kurz vor Kriegsbeginn innerhalb der NS-Führung erwogen<br />

wurde. Durch den Weltkrieg war er aber nicht realisierbar. Mit der<br />

jüdisch-zionistischen Kriegserklärung an Deutschland und nach dem<br />

Kriegseintritt der USA wird dann aus bisher nicht aufgehellten<br />

Umständen und Gründen heraus jene blutige „Rache" an den Juden<br />

vollzogen, die mit dem Namen Eichmann eng verknüpft ist und zu den<br />

größten Verbrechen der Geschichte gehört.<br />

Eine besondere Stellung im deutschen Antisemitismus nimmt bis in<br />

die Gegenwart hinein das Haus Ludendorff ein, dessen Namensgeber,<br />

den Feldherrn des Ersten Weltkrieges, wir bereits auf Seiten 116 ff.<br />

erwähnt haben. Während die nationalen Gedanken dieses Hauses in<br />

Tutzing am Starnberger See mehr von dem General ausgingen, wurden<br />

die religiös-philosophischen und antisemitischen von seiner zweiten<br />

Frau Mathilde vertreten. Sie wurde 1877 in Wiesbaden als Tochter des<br />

Oberlehrers und evangelischen Anstaltspfarrers Professor Dr. Spieß<br />

geboren (gestorben 1966) war Dr. med., Nervenärztin und Assistentin<br />

des Münchener Psychiaters Professor Dr. Kraepelin, 1904 heiratete sie<br />

den späteren Zoologie-Dozenten Adolf von Kemnitz, dem sie zwei<br />

Söhne und eine Tochter gebar. Nach dessen Tode 1917 ehelichte sie<br />

einen Major Kleine, von dem sie sich jedoch scheiden ließ. Als sie<br />

Ludendorffs überragende Persönlichkeit über Gottfried Feder<br />

kennengelernt hatte, ging sie mit ihm 1926 ihre dritte Ehe ein und wurde<br />

1937 wiederum Witwe. Im Dritten Reich hat sie ebensowenig wie ihr<br />

Mann Anerkennung gefunden — <strong>Hitler</strong> lehnte sie ab, und Alfred<br />

Rosenberg, dem sie sich in der Frühzeit der NSDAP zur Verfügung<br />

stellte, bedeutete ihr, daß man „für sie keine Verwendung habe 263 ". So<br />

gerieten die Ludendorffer,<br />

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