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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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die HJ-Schwesternschaft, rein bündischen Charakter aufwies. Führende<br />

Wandervögel wirkten für die NSDAP weiter, wie Dr. Gofferje (Erfinder<br />

der gleichnamigen Flöte) ab 1934 als Leiter der Abteilung Volkstum<br />

und Heimat der NS-Kulturgemeinde; Otto Schmidt (von Adler und<br />

Falken) als Referent für Volksund Brauchtum der KdF-Reichsleitung;<br />

Niggemann als Laienspielreferent bei der NS-KG; Hannemann als<br />

Singeleiter bei der KdF und viele andere. Abschließend seien noch<br />

einige Namen genannt, um die tiefe Wirkung der<br />

Wandervogelbewegung zu erweisen, die den völkischen Grund<br />

vorbereitete: die Dichter und Schriftsteller Paul Alverdes, Ferdinand<br />

Avenarius (ein Neffe Richard Wagners), Rudolf G. Binding, Hans<br />

Friedrich Blunck, Herbert Böhme, Waldemar Bonseis, Georg Britting,<br />

Hermann Burte, Hermann Eris Busse, Hans Fallada, Walter Flex, Gorch<br />

Fock, Agnes Günther, Manfred Hausmann, Hanns Johst, Ernst Jünger,<br />

Martin Luserke, Wilhelm Pleyer, Eugen Roth, Ulrich Sander, Karl<br />

Springenschmid, Georg Stammler, Heinz Stegu-weit, Frank Thieß —<br />

alles heimatverbundene und nationalbewußte Menschen. Nicht zu ihrem<br />

Wanderkreis gehörig, aber auch Wanderfreunde und in Haltung und<br />

Wollen gleichgerichtet, wären noch zu erwähnen: Arnolt Bronnen,<br />

Gertrud von Le Fort, W. E. Süskind und Carl Zuckmayer.<br />

Ähnlich wie bei der Jugendbewegung waren auch die religiösen<br />

Gruppen innerhalb der völkischen Bewegung kraft der ihnen<br />

angehörenden vielen Individualisten untereinander sehr gespalten<br />

gewesen, so daß ein Überblick über sie schwierig wird. Wir wollen<br />

trotzdem versuchen, darüber zu berichten. Etliche dieser religiösen<br />

Gruppen bestehen heute immer noch — oder schon wieder — und<br />

werden jetzt zumeist als die völkische Bewegung überhaupt verstanden.<br />

Sie wollten dem erwachenden deutschen Volkstum zu einer eigenen<br />

Religiosität und einem im Gegensatz zum orientalisch-römischen<br />

Christentum eigen-gewachsenen Glauben aus germanischer<br />

Rückbesinnung heraus verhelfen. Es war ihnen unerträglich, daß ihre<br />

nordische Rasse den Gott einer anderen Rasse, der semitischen,<br />

übernommen hat und an ihm festhält. Jedem Volke gehöre sein eigener<br />

Gott, so forderten sie und dachten an Nietzsche, der einmal feststellte:<br />

,daß die nordischen Rassen sich schämen müßten, nach zwei<br />

Jahrtausenden noch keinen einzigen eigenen Gott hervorgebracht zu<br />

haben'.<br />

Wenn die Völkischen also gegen das Alte Testament und dessen Gott<br />

der Offenbarung schmähten, dann taten sie es nicht nur aus einem<br />

tieferen religiösen Wahrheitssinn heraus, sondern auch aus der<br />

naturalistischen Voraussetzung, daß die Gottesvor-<br />

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