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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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einmal von dieser Seite eingeladen wurde, seine Stellungnahme zur<br />

Freidenkerei abzugeben, da ließ er ein Gegenplakat mit dem Text<br />

anschlagen: „Die Münchener Freidenker, d. h. Nichtdenker, haben<br />

meinen Namen mißbraucht... Ich fordere alle Nationalsozialisten auf,<br />

die Münchener Freidenker allein weiterdenken zu lassen!" Die<br />

christliche, wenn auch nicht immer kirchentreue Gefühlswelt <strong>Hitler</strong>s<br />

zeigt sich dann in seinem Buche „Mein Kampf", das er auf der Festung<br />

Landsberg verfaßt und 1925 herausgibt. Wir zitieren also (Seiten 127 u.<br />

715):<br />

„Die Bewegung lehnt jede Stellungnahme zu Fragen, die entweder<br />

außerhalb des Rahmens ihrer politischen Arbeit liegen oder für sie als<br />

nicht von grundsätzlicher Bedeutung belanglos sind, entschieden ab.<br />

Ihre Aufgabe ist nicht die einer religiösen Reformation, sondern die<br />

einer politischen Reorganisation unseres Volkes. Sie sieht in beiden<br />

religiösen Bekenntnissen gleich wertvolle Stützen für den Bestand<br />

unseres Volkes und bekämpft deshalb diejenigen Parteien, die dieses<br />

Fundament einer sittlich-religiösen und moralischen Festigung unseres<br />

Volkskörpers zum Instrument ihrer Parteiinteressen herabwürdigen<br />

wollen ... Dem politischen Führer haben religiöse Lehren und<br />

Einrichtungen seines Volkes immer unantastbar zu sein, sonst darf er<br />

nicht Politiker sein, sondern soll Reformator werden, wenn er das Zeug<br />

hierzu besitzt! ... Bis das Angstgebet unserer heutigen Vereinspatrioten<br />

,Herr, mach uns frei!' sich in dem Gehirn des kleinsten Jungen<br />

verwandelt zur glühenden Bitte: 'Allmächtiger Gott, segne dereinst<br />

unsere Waffen; sei so gerecht, wie Du es immer warst; urteile jetzt, ob<br />

wir die Freiheit nun verdienen; Herr, segne unseren Kampf!"<br />

<strong>Hitler</strong>s Bündnis mit Rom beginnt mit seiner Entlassung aus der<br />

Landsberger Festungshaft am 20. 12. 1924 — Biograph Konrad Heiden<br />

(a.a.O.) berichtet darüber. <strong>Hitler</strong> tritt einen Canossa-gang an und geht<br />

alsbald zu dem vielgeschmähten und als Statthalter des Papstes in<br />

Bayern und Steigbügelhalter der politischen Priesterherrschaft<br />

verschrieenen Ministerpräsidenten (seit 1924) Geheimrat Dr. Heinrich<br />

Held, ehemaliger Zentrumsmann und Gründer der Bayerischen<br />

Volkspartei, um ihm ein Bündnis anzubieten. Der Putsch vom 9. 11.<br />

1923 sei ein Fehler gewesen, von nun an wolle die NSDAP legal zur<br />

Macht zu kommen versuchen und demokratisch um sie kämpfen. Er<br />

befeinde den Marxismus und stehe auf seiten des deutschen<br />

Katholizismus. Niemals werde er sich gegen eine bürgerliche Partei<br />

wenden. Von diesen Versprechungen mehr oder weniger beeindruckt,<br />

sichert Held die Wiederzulassung der verbotenen Partei <strong>Hitler</strong>s zu und<br />

hebt das<br />

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