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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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nach gütlich geteilt, sie aber für immer zum Lande austreiben!"<br />

Es ist kein Wunder, wenn derartige Mordhetze schließlich mit dem<br />

vergeblichen Mordversuch eines polnischen Juden auf Luther<br />

beantwortet wurde, wie der „fromme" Mann in einem Briefe an seinen<br />

Freund Amsdorf mitteilt 235 ). Hier haben die Morde an Gustloff und vom<br />

Rath gewissermaßen ihren Vorläufer. Von hier aus geht eine klare Linie<br />

des christlichen Antisemitismus bis etwa zu Pfarrer Ludwig<br />

Münchmeyer, dem „Prügelpastor" und „Eroberer von Borkum", einem<br />

1885 geborenen Westfalen, 1914/18 Feld-Divisions-Pfarrer, später NS-<br />

Reichs-redner und Reichstagsabgeordneter, der von der Weimarer Demokratie<br />

auf Antrag noch 1921 nachträglich das Eiserne Kreuz erster<br />

Klasse erhielt, dann in drei Jahren fünfmal die Partei wechselte, bis er<br />

bei der NSDAP landete. Der 1928 seines Pfarramts enthobene<br />

Geistliche nannte „Stresemann und Rathenau die großen Stinkpflanzen,<br />

die aus dem Sumpfe der deutschen Republik aufgestiegen und geplatzt<br />

sind 236 )!" Oder bis hin zu Pastor Held-Sonneborn aus dem Lippischen,<br />

der 1929 in gewissenlosester Weise die Juden von der Kanzel herunter<br />

beschimpfte, ohne dafür vom Landeskirchenamt gemaßregelt zu<br />

werden. Bis hin zu Männern wie Dibelius und Halfmann.<br />

Der wiederholt genannte Otto Dibelius hat seinen Antisemitismus nie<br />

verleugnen können noch wollen. Dieser „Söldner Jesu Christi" hatte<br />

bereits im Rundschreiben vom 3. 4. 1918 (s. S. 284) sein Bekenntnis<br />

zum Judenhaß abgelegt und forderte die <strong>Hitler</strong>-Regierung am 9. 4. 1933<br />

auf, Maßnahmen gegen die Juden als die „unerfreulichsten Elemente" zu<br />

ergreifen. Bereits in seiner Ausbildungszeit ist dieser alte Kämpfer<br />

Mitglied des antisemitischen Vereins Deutscher Studenten. 1922<br />

schreibt er in einer Broschüre „Zukunft oder Untergang" (Berlin): „Das<br />

jüdische Element ist unausgesetzt im Wachsen begriffen. Unaufhörlich<br />

strömt aus den großen jüdischen Quartieren Polens und Galiziens das<br />

jüdische Element nach Deutschland ein, die Sedlich Fazil, Isaak<br />

Cymbalista, Siegfried Pressakkewierz, Ossias Perlberg, Jankel<br />

Zellermayer, Adolf Nagoschinorer, usw. Ganz abgesehen davon, daß die<br />

sittliche Qualität dieser neuen Mitbürger vielfach höchst zweifelhaft ist<br />

— der Ausländer ahnt kaum, was für ein Prozentsatz der Verbrechen,<br />

die täglich in Deutschland zu verzeichnen sind, auf das Schuldkonto<br />

dieser Ostjuden kommt! — sondern es ist die unerwünschte<br />

Blutmischung, die dem deutschen Volke das einheitliche Fühlen und<br />

Wollen so un-<br />

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