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Bevor Hitler kam - Parzifal eV

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4. Kapitel<br />

DER TRAUM VOM DRITTEN REICH<br />

In diesem vierten Kapitel werden geistige Wegbereiter des Nationalsozialismus<br />

vorgestellt, die von der Wiedererrichtung des mittelalterlichen<br />

Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation — sei es<br />

in dieser traditional-katholischen oder in einer national-sozialen<br />

form — träumten. Neben den beiden Katholiken J. J. von Görres und<br />

Konstantin Franz aus dem vorigen Jahrhundert erscheinen unsere<br />

Zeitgenossen: Moeller van den Brück mit seiner Jungkonservativen<br />

Bewegung und Stefan George mit seinem Kreis; schließlich Edgar<br />

Jung.<br />

Auf die Wiederentdeckung der antiken Vergangenheit des<br />

Abendlandes, welches sich zu Ende des 18. Jahrhunderts vor allem in<br />

der iKunstepoche der Klassik verdichtete, folgte die Renaissance des<br />

deutschen Mittelalters in der Romantik des 19. Jahrhunderts. Von<br />

seinem Beginn an bis weit in unsere Tage hinein hat sie eine nachhaltige<br />

Wirkung gehabt und — mehr unbewußt — die sozialistische Bewegung,<br />

ganz bewußt aber die nationalsozialistische Bewegung mit beeinflußt.<br />

Mit dem erwachenden Interesse für die eigenen germanischen<br />

Vorfahren des deutschen Volkes und ihr hohes sittliches Bewußtsein<br />

wird auch der Wunsch lebendig, den verfahrenen politischen Zuständen<br />

deutscher Ohnmacht in der ersten Hälfte des vergangenen Säculums die<br />

Macht und Herrlichkeit des ersten deutschen Kaiserreiches im Mittelalter<br />

gegenüberzustellen. Seine äußere Ausdehnung von den Pyrenäen<br />

bis in die Steppen des Osten hinein, von den hansischen Kaufhöfen hoch<br />

im Norden bis zum Königreich Jerusalem hin beflügelte die Phantasie<br />

der Dichter und Staatstheoretiker ebenso wie seine innere<br />

Geschlossenheit durch die geistig-seelische Diktatur der einen<br />

Römischen Kirche. Es war nicht nur ein Reich der Stärke, sondern auch<br />

ein Reich des Friedens, das von der zentral geführten Mitte Europas<br />

heraus dem ganzen Erdteil einen dauerhaften Frieden sichern konnte.<br />

Diese Erkenntnis, daß letztlich das Glück und die Ruhe in Europa nur<br />

dann garantiert werden können, wenn die Mitte dieses Kontinents von<br />

einer kraftvollen Hand geführt wird — sie hat sich damals zu bilden begonnen<br />

und ist bis heute nicht widerlegt worden. Auch nach der<br />

Gründung des kleindeutschen Bismarck-Reiches waren die Reichs-<br />

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