16.09.2013 Aufrufe

Bevor Hitler kam - Parzifal eV

Bevor Hitler kam - Parzifal eV

Bevor Hitler kam - Parzifal eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ten brachte der Dichter ein verinnerlichtes Deutschtum, z. B. in „Feuer<br />

übers Land" (1931) und „Deutsche Sonnenwende" (1934). Der<br />

Jugendbewegung war der Band „Worte an eine Schar" (1914)<br />

gewidmet. Die Artamanen nun hatten das Grundsätzliche am<br />

Landfluchtproblem richtig erkannt und sammelten erstmals junge<br />

Menschen, um mit ihnen die Landflucht zu überwinden. Das sollte vor<br />

allem auch ideenmäßig in der Entgegensetzung einer bewußten<br />

„Stadtflucht" geschehen. Diese Jungen <strong>kam</strong>en aus allen Berufen und<br />

arbeiteten als Landarbeiter, um dereinst einmal vielleicht auf eigener<br />

Scholle als Neubauern tätig werden zu dürfen. Sie standen bei manchen<br />

Bekenntnissen der NSDAP zum deutschen Bauerntum Pate, und viele<br />

führende Nationalsozialisten, vor allem auch im Arbeitsdienst, waren<br />

solche Artamanen gewesen, wie etwa Himmler, KZ-Kommandant Höss<br />

von Auschwitz, R. W. Darre (s. u.) und Walter Gran-zow, Sohn eines<br />

Bauern und selbst Erbhofbauer, 1887 in Mecklenburg geboren, dort<br />

1932/33 Ministerpräsident, bis 1945 Präsident der Deutschen<br />

Rentenbank, MdR., einst Leutnant a. D. und Agrarstudent, dann SS-<br />

Brigadeführer. Den Artamanen nahe standen die 1920 gegründeten<br />

„Adler und Falken", eine bündische Jugendgruppe, die sich 1933<br />

auflöste und zur <strong>Hitler</strong>jugend ging. Gründer war hier der<br />

Kaufmannssohn, Lehrer und Schriftsteller Wilhelm Kotzde, 1878 im<br />

Havelland geboren, 1948 gestorben, und der oben erwähnte Bruno<br />

Tanzmann. Kotzde war Nationalsozialist und als solcher 1920 von den<br />

Kommunisten schwer verwundet worden. Heute gibt es in Oberbayern<br />

eine „Wilhelm-Kotzde-Kottenrodt-Gemeinde". Dieser „Bundesvater"<br />

unterzeichnete zusammen mit Tanzmann im Frühjahr 1924 einen Aufruf<br />

zur Errichtung eines freiwilligen Landarbeitsdienstes. Damit <strong>kam</strong> die<br />

Artamanenschaft im Frühsommer 1924 dann erstmals auf einem Gute in<br />

Limbach (Sachsen) zum Einsatz. Andere folgten, aber nur eine kleine<br />

Zahl dieser Männer konnte angesiedelt werden, vor allem in<br />

Ostpreußen. Viele andere gingen als Führer später in den<br />

Reichsarbeitsdienst. Die Artamanen stellten erstmals die<br />

weltanschauliche Seite neben die wirtschaftliche ihres Arbeitsdienstes<br />

und bauten dabei auf dem nationalsozialistischen Gedankengute auf —<br />

soweit sie es nicht vorwegnahmen. Nun noch einige Worte zu R. Walter<br />

Darre, einem der geistig bedeutsamen Nationalsozialisten, der Bücher<br />

von wirklichem wissenschaftlichem Rang, schrieb, dann aber später als<br />

„Sündenbock" beiseite geschoben wurde. Als Sohn eines deutschen<br />

Großkaufmannes und einer Schwedin in Argentinien 1895 geboren,<br />

studierte der Diplom-Landwirt u. a. im britischen Kings College<br />

204

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!