Haushaltsbefragung - Diakonisches Werk Braunschweig

GOE-Studien S. 153
Der Subgruppenvergleich zu den in Glücksspiel
investierten Geldbeträgen (Abbildung 10.7,
vorige Seite) liefert kaum interpretierbare Unterschiede:
Die Befragten der Kontrollgruppe,
welche an Glücksspielen teilgenommen hatten,
sagten, dass sie hierfür im Durchschnitt im Vormonat
26,55 € (Mittelwert) bzw. 7,75 €
(Median) ausgegeben haben, also das zwei- bis
zweieinhalbfache der Kontrollgruppe. Die enorme
Differenz von Mittelwert und Median erklärt
sich durch einen Extremwert in der Kontrollgruppe
in Höhe von 180 €.
Interpretierbare Unterschiede zwischen den
verschiedenen Wohnorten zeigen sich nicht, da
bei allen Orten außer Braunschweig die Gruppenbesetzung
mit elf oder weniger Befragten zu
niedrig für einen aussagekräftigen Mittelwertsvergleich
ist.
Es zeigen sich leicht höhere Durchschnittwerte
in der Gruppe der Haushalte mit Migrationshintergrund,
aber auch hier liegen nur die
Angaben von 13 Befragten vor, so dass dieses
Ergebnis nicht sehr verlässlich erscheint.
Die Unterschiede zwischen den beiden Familientypen
sind nur gering.
Abbildung 10.8 zeigt die Angaben der Befragten,
über wie viel Geld sie zum Befragungszeitpunkt
verfügten. Dabei wurde der vorhandene
Bargeldbetrag im Haus sowie der aktuelle
Kontostand und eventuell vorhandenes verfügbares
Sparguthaben erfragt. Die Summe aus
diesen drei Angaben (Geld, gesamt) ergibt eine
Schätzung der kurzfristig verfügbaren Liquidität.
Wir haben jeweils die zum Befragungszeitpunkt
verfügbaren Geldbeträge erhoben und
nicht nach dem vorhandenen Geldbetrag am
Monatsersten, wenn die Zahlungseingänge vorliegen
und regelmäßige Zahlungen abgebucht
sind, gefragt. Daten zu den Zahlungseingängen,
zu den Wohnkosten und ggf. zu Schuldenzahlungen,
die Information zum Themenbereich
"Monatsbeginn, Einkommen und regelmäßige
Zahlungen" geben, finden sich an anderer Stelle
dieses Berichts, ebenfalls Informationen zur
finanziellen Situation am Monatsende. Die Frage
nach dem vorhandenen Geldbetrag zum Interviewzeitraum
soll Verzerrungen aufgrund
von Gedächtniseffekten auf ein Minimum reduzieren
und liefert wegen der Zufallsverteilungen
der Interviewtermine über den Monatsverlauf
eine verlässliche Information über den mittleren
verfügbaren Geldbetrag der untersuchten Haushalte.
Bei einigen Haushalten wird das Interview
vielleicht zu Monatsbeginn durchgeführt,
wenn dieser Betrag gerade ein Maximum angenommen
hat, bei anderen zum Monatsende,
wenn der Betrag gerade auf ein Minimum gefallen
ist. Einige Haushalte haben vielleicht gerade
ihre Lebensmittelvorräte durch einen teuren
Einkauf aufgefüllt oder eine Anschaffung getätigt,
bei anderen stehen vergleichsweise große
Ausgaben in nächster Zeit an. Aufgrund der Zufallsverteilung
bei der zeitlichen Erfassung ist
zu erwarten, dass sich bei einer Mittelwertsberechnung
alle diese Einflüsse gegenseitig ausbalancieren
und wir eine verlässliche Schätzung
für den Durchschnittswert erhalten.
Diese zusätzliche Varianz, die bei dieser Variablen
durch den Befragungszeitpunkt erzeugt
wird, hat zur Folge, dass die Streuung der Verteilung
nun anders als üblich zu interpretieren
ist. Während man üblicherweise die Streuung
auf die Unterschiede zwischen den Haushalten
Datentabelle zu Abbildung 10.7: Geldbetrag für Glücksspiele im vergangenen Monat
(nur wenn der befragte Haushalt an Glückspiel teilgenommen hat),
Subgruppenvergleich
Mittelwert Median SD N
Zielgruppe 10,65 € 7,75 € 9,87 € 58
Kontrollgruppe 26,55 € 15,00 € 42,70 € 16
Stadt Braunschweig 9,78 € 7,00 € 8,98 € 31
Stadt Salzgitter 14,31 € 9,25 € 13,73 € 8
LK Goslar, LK Helmstedt 11,86 € 12,00 € 5,41 € 7
Landkreis Wolfenbüttel 10,61 € 6,20 € 11,77 € 11
kein Migrationshintergrund 10,06 € 6,30 € 10,00 € 43
Migrationshintergrund 12,70 € 12,00 € 9,51 € 13
Gemeinsam erziehend 9,44 € 6,30 € 8,39 € 23
Alleinerziehend 11,44 € 8,50 € 10,78 € 35