Haushaltsbefragung - Diakonisches Werk Braunschweig
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GOE-Studien S. 327<br />
Kurze Erläuterung der wichtigsten statistischen Begriffe<br />
1. Mittelwert<br />
Der Mittelwert ist ein Maß der zentralen<br />
Tendenz, d.h. er gibt einen<br />
Durchschnittswert einer Werteverteilung<br />
an. Er wird durch die Addition<br />
aller Einzelwerte und anschließende<br />
Division dieser Summe durch<br />
die Anzahl der Werte berechnet. In<br />
unserem Beispiel 1 (Altersdurchschnitt<br />
einer vierköpfigen Familie)<br />
27 + 24 + 2 + 75<br />
M =<br />
= 32,<br />
0<br />
4<br />
Jeder Wert geht mit gleichem Gewicht<br />
in die Berechnung ein. Dies<br />
kann dazu führen, dass der Mittelwert<br />
von dem Zentrum der Verteilung<br />
abweicht, wenn Ausreißer vorliegen:<br />
Der Mittelwert ist eine ausreißersensible<br />
Kenngröße. In unserem<br />
Beispiel liegt so der Mittelwert<br />
2. Median<br />
Auch der Median ist ein Maß der zentralen Tendenz. Er wird<br />
berechnet, indem man alle Messwerte in ihrer natürlichen<br />
Reihenfolge anordnet und daraufhin den mittleren Wert auszählt.<br />
In unserem Beispiel errechnet sich der Median also fol-<br />
Stichprobe in ursprünglicher<br />
Reihenfolge:<br />
Stichprobe sortiert:<br />
Auswahl des Medians:<br />
mittlerer Wert der Reihe<br />
Vater:<br />
27 Jahre<br />
Kind:<br />
2 Jahre<br />
Mutter:<br />
24 Jahre<br />
Mutter:<br />
24 Jahre<br />
0-5 Jahre<br />
11-15 Jahre<br />
21-25 Jahre<br />
31-35 Jahre<br />
41-45 Jahre<br />
51-55 Jahre<br />
61-65 Jahre<br />
70-75 Jahre<br />
Hier fällt auf, dass zahlenmäßig nur der mittlere Wert (bzw.<br />
die beiden mittleren Werte) verwendet werden: ob die Großmutter<br />
75 oder 95 Jahre alt ist, hat keinen Einfluss auf den<br />
Zahlenwert des Medians. Dies erscheint zunächst als Nachteil,<br />
führt aber dazu, dass der Median nicht ausreißersensibel<br />
ist. Wie Abbildung 1 zeigt, führt bereits in unserem Beispiel<br />
mit nur vier Messwerten der Median zu einem plausibleren<br />
Ergebnis als der Mittelwert.<br />
Abbildung 1: Altersverteilung eines<br />
Haushaltes mit vier Mitgliedern<br />
0 1 2<br />
Kind:<br />
2 Jahre<br />
Vater:<br />
27 Jahre<br />
Bei gerader Anzahl von Elementen den<br />
Wert zwischen den beiden mittleren<br />
Elementen:<br />
25,5 Jahre<br />
Anzahl<br />
Median: 25,5<br />
Mittelwert: 32,0<br />
Familienmitglied Alter<br />
Vater 27 Jahre<br />
Mutter 24 Jahre<br />
1. Kind 2 Jahre<br />
Großmutter 75 Jahre<br />
Mittelwert 32,0 Jahre<br />
Median 25,5 Jahre<br />
Großmutter:<br />
75 Jahre<br />
Großmutter:<br />
75 Jahre<br />
Abbildung 2 zeigt eine größere<br />
Messreihe mit 2349 Altersangaben.<br />
Die Werteverteilung ist leicht linksschief,<br />
d.h. die Verteilung steigt auf<br />
ihrer linken Seite steiler an und<br />
breitet sich nach rechts weiter aus<br />
(eine natürliche Tendenz bei Verteilungen,<br />
die einen absoluten Nullwert<br />
umfassen, wie dies bei der<br />
Variable „Alter“ der Fall ist). Auch<br />
hier ergibt der Median eine (etwas)<br />
bessere Schätzung der zentralen<br />
Tendenz als der Mittelwert.<br />
Obwohl das Konzept des Medians<br />
noch einfacher ist als das Konzept<br />
des Mittelwertes, erfordert die<br />
Bestimmung des Medians bei größeren<br />
Stichproben einen hohen<br />
Aufwand, da zunächst alle Daten in<br />
ihrer Reihenfolge sortiert werden<br />
müssen, was beim Mittelwert nicht<br />
notwendig ist. Deshalb hat sich die<br />
Verwendung des Medians in der<br />
Statistik erst in den letzten zwanzig<br />
Jahren (mit dem Einzug der Computer)<br />
durchgesetzt.