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Die Ursprünge Berns - Dillum

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106Hofer vermutet richtig bei vielen Städten „vorzähringische“ Bezüge. –Auf dem Burghügel von Thun gelang es ihm sogar, Spuren einer altenErdburg nachzuweisen.Doch Hofer blieb in der traditionellen Chronologie gefangen. Alsokam er nie hinter seine Zähringer.Doch seine Wehrbauten <strong>Berns</strong> von 1953 und die Untersuchungenüber die Burg Nydegg von 1991 sind gewissenhaft gearbeitet undgeben wichtige Aufschlüsse über die Ursprünge <strong>Berns</strong>Aber in einer letzten mißglückten Arbeit von 1996 versuchte Hofer,aus der Struktur oberitalienischer Städte wie Verona auf Bern zuschließen. <strong>Die</strong>s einfach deshalb, weil die GeschichtserfinderDeutsch-Bern mit Welsch-Bern, also Verona verwechselten!Dem Zähringer-Mythos huldigten auch die späteren Forscher.Zwischen 1986 und 1990 kam ein monumentales dreibändiges Werküber jenes sagenhafte Herzogsgeschlecht aus Freiburg im Breisgauheraus.Und 1993 erschien in einer Übersetzung aus dem Französischen dieArbeit von Françoise Divorne: Bern und die Zähringerstädte im 12.Jahrhundert. Mittelalterliche Stadtkultur und Gegenwart. – Schon derTitel verrät durch die Anknüpfung an legendäre Zeitstellungen einfragwürdiges Unterfangen.Divorne hat die Merkmale der Zähringerstadt nach Paul Hofer folgendermaßenbeschrieben.Solche Städte seien charakterisiert durch die breite Marktgasse, diebegleitet sein kann von einer schmalen, parallel verlaufendenStrasse. Andere Eigenschaften des Stadtmodells seien die Wasserversorgungdurch einen Bach in der Mitte der Hauptstrasse, die Versetzungder die Hauptstrasse kreuzenden Gassen, die Randlage derKirche und der öffentlichen Bauten, die längliche Rechteckform desStadtplans und vor allem die Hofstätten, die ein ganz bestimmtesLänge/Breite-Verhältnis haben (Divorne, 80).<strong>Die</strong> „mittelalterlichen“ Städte, die wir heute studieren, verraten allerdingseine Planung. Sie sind nicht organisch gewachsen, wie eineromantische Auffassung meint. – Aber muß man deswegen die Zähringerbemühen?Geht man den Städtegründungen nach, so ergibt sich ein wirres Bild.Mehrere Adelsgeschlechter sollen Städte gegründet haben.<strong>Die</strong> Eschenbacher etwa hätten Luzern und Eschenbach an derReuss gegründet, die Kyburger Winterthur und <strong>Die</strong>ssenhofen, die

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