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Die Ursprünge Berns - Dillum

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128Im heutigen wissenschaftlichen Gebrauch versteht man unter einemOppidum eine große keltische Befestigung.<strong>Die</strong> Wehranlagen in den Rheinschlaufen von Altenburg-Rheinau(Kanton Zürich und Baden-Württemberg), die bereits genannten HöhenfestungenUetliberg und Wistenlach (Mont Vully) sind Oppida –und natürlich die Engehalbinsel bei Bern - die uns ausführlich beschäftigenwird.Der Sprachkundige übersetzt oppidum mit Stadt.Aber ein guter Lateiner ist nicht unbedingt ein guter Geschichtsforscher.Weil nun Oppidum Stadt bedeuten soll, meinten Historiker, solcheBurgen hätten Stadtrecht besessen und kleine Städte beherbergt.Aber sieht man sich die Burgstellen Grasburg oder Oltigen an, sofragt man sich, wo auf der knappen Fläche Platz für ein auch nochso kleines Städtchen war.Durch vergleichende Burgenbetrachtung läßt sich dieser Widerspruchauflösen.Oppidum bedeutet ganz einfach einen befestigten Ort. Das kann eineBurg oder eine Stadt sein.Das Wort Oppidum findet sich auch in ein paar Ortsnamen in derSchweiz und beweist damit, daß jener Begriff zuerst für eine Burggebraucht wurde.Bei Kiesen, zwischen Bern und Thun, erhebt sich aus der Aare-Niederung das OPPLIGEN-Bergli. Auf der Nordostseite des Hügelserkennt man eine kleine Wehranlage.In dem Bergnamen nun steckt nicht oppidum, sondern die VerkleinerungsformOPPIDILLUM, also kleine Burg, Bürgli.Oberhalb von Stäfa, auf der rechten Seite des Zürichsees, findet sichauf einem Sporn eine mächtige Erdburg, die OBERTILLI genanntwird. Auch dieser Name ist aus OPPIDILLUM abgeleitet.Ebenfalls im Kanton Zürich, auf dem bewaldeten Kohlfirst südlichvon Schaffhausen, erkennt man einen Abschnittswall. In der Umgebungder alten Befestigung haftet der Ortsname BÜRGITILLI. Dahintersteht die Verkleinerungsform von BURGUM, nämlich BURGIDIL-LUM.<strong>Die</strong> Verkleinerungsformen von oppidum und burgum finden sich übrigensin keinem noch so großen lateinischen Wörterbuch. Das be-

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