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Die Ursprünge Berns - Dillum

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64Architektonisch ist hier nicht das alte romanische Gotteshaus dargestellt,sondern das vollendete gotische Münster. Sogar die Kanzelund das Chorgestühl haben ein ähnliches Aussehen wie die hölzerneAusstattung von heute. – <strong>Die</strong> Illustration will ein katholisches Bernbeschwören, mit Heiligenfiguren und der Messe, aber das Ganze istein Anachronismus.Das Bild von der Verbrennung des Ketzers Löffler aus Bremgartenvor den Toren der Stadt, angeblich „1376“ geschehen, verrät in seinemHintergrund ihre wahre Entstehungszeit. Man sieht Bern mit derRingmauer, die bis zum Zeitglocken reicht. Aber der Uhrturm istschon – leicht verschleiert – so dargestellt, wie er sich nach der Umgestaltungin der Renaissance oder Barockzeit präsentiert, also mitdem typischen Dachreiter.Rechts neben dem Zeitglockenturm sieht man die zur Aare führendeHalden-Sperrmauer, wie sie teilweise noch heute erhalten ist – nurdurch einige in die Mauerflucht eingesetzte Rundtürme verfremdet.Am meisten entlarvt eine etwas flüchtig gezeichnete Turmkonstruktionhinter der erwähnten Ringmauer. Schaut man genauer hin, so erkenntman skizzenhaft den vollendeten Münsterturm - mit einemDach abgedeckt.Aber das Münster kann nach chronologiekritischen Erkenntnissenerst etwa in den 1750er Jahren vollendet gewesen sein. – DerZeichner verrät sich hier ungewollt.An dem Bild von der Flotte des deutschen Königs Sigismunds, dieVenedig bedroht, fallen zwei Dinge auf.Zum ersten ist es die Stadt Venedig im Hintergrund, die mit ihrenhohen Türmen und Kuppeln eher orientalisch als westeuropäisch erscheint.Dann wirkt die Flotte selbst reichlich merkwürdig, besonders dasSchiff im Vordergrund. Hier ist ein zeitgemäßes Wasserfahrzeug abgebildet,eine spanische Galeone, mit ausgeprägtem Bug und Hinterdeck.Und aus der Backbordseite ragen vier Kanonenrohre heraus.Nun sind nach der erfundenen Geschichte das Schießpulver, damitdie Kanonen und Büchsen, bereits „Ende des 14. Jahrhunderts“ erfundenworden. – Aber richtig wurden das Schwarzpulver und dieSchußwaffen erst im 18. Jahrhundert eingeführt.Im Spiezer Schilling aber kämpfen die Berner und Eidgenossen seitAnfang des 15. Jahrhunderts schon mit Büchsen.

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