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Die Ursprünge Berns - Dillum

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39Bei dieser Gelegenheit soll auf das ausgezeichnete Werk von CäsarMenz/Berchtold Weber: Bern im Bild (Bern 1981) verwiesen werden.In der Chronik von Johannes Stumpf, „1547“ gibt es einen Holzschnittmit einer Vogelschau auf Bern von Norden. Eine ähnliche Ansichtfindet sich in Sebastian Münsters Kosmographie von „1550“.<strong>Die</strong> beiden Abbildungen stellen Bern bis zur Christoffel-Ringmauerdar, also ohne Schanzen. Aber wenn man genauer hinschaut, so erlaubtensich die Fälscher und Künstler die gröbsten Anachronismen.In unserem Zusammenhang langt es darauf hinzuweisen, daß dasBerner Münsterturm bei Stumpf bereits ein Dach besitzt – siebzigJahre bevor er ihn angeblich erhielt.Ebenfalls hat sich eine monumentale alte Vedute <strong>Berns</strong> von Südenerhalten. <strong>Die</strong> Rede ist von der Stadtansicht eines Gregorius Sickinger,angeblich „kurz nach 1600“ geschaffen.<strong>Die</strong> Sickinger-Ansicht stellt die Stadtanlage vollständig, aber nochohne die Schanzen dar. – Doch auch jener Künstler malte den Münsterturmmit einem vollendeten Dach.<strong>Die</strong> Stadtansicht von Sickinger ist ein Gallimathias: Sie ist verschollen!- Das heute im Historischen Museum Bern gezeigte Bild stellteine Kopie des bekannten Kleinmeisters Johann Ludwig Aberli dar.Das Abbild soll er nach 1760 angefertigt haben.Aus der Quellenkunde kennen wir das häufig erzählte Märchen vonden Abschriften: <strong>Die</strong> Bilder und Schriften der Antike und des Mittelalterssind nie in Originalen, sondern nur in Kopien erhalten.Für die Planvedute von Sickinger schließen wir daraus:Das angebliche Bild vom Anfang des 17. Jahrhunderts hat nie existiert.Es ist auch unmöglich, weil es das nachmalige Bern noch nichtgegeben und sich keine Malerei aus so früher Zeit erhalten hat.Aberli schuf wohl in offiziellem Auftrag eine auf alt gemachte Ansichtvon Bern, die er einem „Gregorius Sickinger“ unterschob und als getreueKopie jenes sagenhaften Meisters ausgab.Neben Kauw hatte Bern einen anderen wichtigen Maler des Stadtbildes.<strong>Die</strong> Rede ist von Johannes Dünz, dem man die Lebensdaten„1645 – 1736“ gegeben hat.Aber so alt wie Methusalem ist der Künstler aus Brugg im Aargau sichernicht geworden. – Und sein Todesjahr ist zu früh angesetzt.

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