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Die Ursprünge Berns - Dillum

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334In Berner Zeiten wird alles so dargestellt, als hätte es sich so zugetragenund über sechs Jahrhunderte verteilt.Nirgends in Berner Zeiten findet man auch nur den leisesten Anflugvon Kritik. Bern ist tatsächlich „1191“ gegründet worden – von denZähringern selbstverständlich.Und die mutigen, großen und mächtigen Berner eines sagenhaftesMittelalters und einer ebenso fragwürdigen Neuzeit verscheuchtenoffenbar jedes Hindernis, um aus der Stadt die größte Republik Helvetienszu machen.Das Sammelsurium der Einzelbeiträge, aus denen das Werk BernerZeiten zusammengesetzt ist, verdeckt das Manko an Glaubwürdigkeitder behaupteten Geschichte.Schließlich wird das Ärgernis deutlich: Mit den vielen Details soll vorgegebenwerden, daß die dargestellten älteren Epochen <strong>Berns</strong> existierthätten. <strong>Die</strong> alten Landkirchen, die Kirchenglocken, Münzen,Skelette aus alten Friedhöfen, Urkunden, Rödel und Miniaturen werdenals dingliche Beweise für Zeiten gebraucht, die es nicht gegebenhat.Dabei wird in den unförmigen Bänden von Berner Zeiten die eigentlicheGeschichte sehr stiefmütterlich behandelt. Der Konflikt um Laupenwird erwähnt. Aber die Schlacht von Jammertal – immerhin daswichtigste Ereignis in der fiktiven Geschichte <strong>Berns</strong> – fehlt ganz. –<strong>Die</strong> Reformation hat ebenfalls kaum Gewicht.<strong>Die</strong> unhandlichen, teuren Bände wurden auf Staatskosten zu Tausendengedruckt und gratis verteilt. Eine Absicht wird hinter diesemVorgehen erkennbar: <strong>Die</strong> Kosten, das Gewicht und das Volumen,dazu die vielen Mitarbeiter, sollten die alte Geschichte <strong>Berns</strong> beweisen.Aber auch ein teures Unternehmen belegt nichts. Man kann damitnicht Zeiten und Inhalte wahr machen, die es nicht gegeben hat.In Berner Zeiten haben die Historiker abgedankt, hat eine ganzeWissenschaft ihren Bankrott erklärt.Andere Sammelwerke sind ebenso antiquiert, wenn sie die Ursprünge<strong>Berns</strong> erklären wollen.Da wird für teures Geld ein Ortsnamenbuch des Kantons Bern erstellt.– Dort kann man sicher sein, daß bei den Namenserklärungennicht der leiseste Anflug an den Vesuv, an Neapel und Troja zu findenist – von den Hebräern ganz zu schweigen. In dieses Werk nurhineinzuschauen, ist verlorene Zeit.

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