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Die Ursprünge Berns - Dillum

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44Zur Berner Chronistik und Quellenkunde<strong>Die</strong> universitäre Geschichtswissenschaft weiß Wunderbares aus einerlegendären Vorzeit <strong>Berns</strong> zu berichten:Das Jahr 1420 war wundersam fruchtbar; die Natur spendete so verschwenderisch,daß man schon Ende August mit der Weinlese begann.Wein und Korn wurden so billig, als sich kein Mensch besinnenkonnte. Der Wohlstand nahm zu, das Handwerk hatte goldenenBoden, seine Gesellschaften erwarben eigene Häuser und schmücktensie mit schönem Gerät (Richard Feller: Geschichte <strong>Berns</strong>, I, Bern1946, 258).Man könnte diese Schilderung für eine freie Übertragung von OvidsGedicht über das goldene Zeitalter halten. – Bern muß vor 600 Jahrenwirklich von allen Städten am meisten mit Glück gesegnet gewesensein!Nun hat die Geschichte <strong>Berns</strong> von Richard Feller bereits etwasStaub angesetzt. Aber in der universitären Geschichtswissenschafthat sich seither nichts geändert. Das folgende Zitat beweist es:Während der ordentlichen Ratswahlen an Ostern 1298 kam es zueiner Überraschung, die für die weitere politische Entwicklung derStadt Bern im 14. Jahrhundert von grundlegender Bedeutung seinsollte. Am 7. April wählten die regierenden Familien nicht … RitterJohannes I. von Bubenberg, sondern den vermögenden NotabelKonrad Münzer ins Schultheissenamt (Roland Gerber: Münzer contraBubenberg; in: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde,68 (2006), 179).Vor 700 Jahren also läuteten bereits zu Ostern in Bern die Kirchenglocken,gab es Schultheißen, steinerne Häuser, Geld und Adel. Ordentlichund gesittet ging es damals in der Stadt zu. - Eigentlichschade, daß diese goldenen Zeiten unwiederbringlich verschwundensind!Wir wissen unterdessen, daß es weder vor 700, noch vor 600, nichteinmal vor 300 Jahren ein mittelalterliches Bern gegeben hat. Wennheutige Historiker das immer noch behaupten, so geben sie Geschichtsmärchenwieder, welche im 18. Jahrhundert erdichtet wurden.<strong>Die</strong> beiden Zitate geben Anlaß, über die Quellen zu sprechen, auswelchen die Geschichtsforscher glauben, ein Bild aus alten Zeitenmachen zu können.

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