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Die Ursprünge Berns - Dillum

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168Typisch für den neuen Geschmack war etwa das ehemalige SchloßSchadau, am Ausfluß der Aare aus dem Thunersee bei Thun (Abbildung42).Der repräsentative Landsitz Schadau bestand aus einem Herrenhaus,flankiert von zwei schlanken Treppentürmen, einem länglichenAnbau und einer großen Scheune. Das ganze Grundstück war umgebenvon einer niedrigen, zinnengesäumten Mauer und einigen dekorativenWachttürmchen.<strong>Die</strong> alte Schadau, mit ihrer romantischen Lage vor der Kulisse derBerge des Berner Oberlands, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts fürden heutigen neugotischen Schloßbau abgerissen.Als noch bestehendes gotisch geprägtes typisches Wohnschloß istWittikofen (Sahli), am östlichen Stadtrand von Bern gelegen, zu nennen.Das alte Aussehen der Wohnschlösser Schadau, Wittikofen, Toffenund Utzigen kennen wir aus Bildern von Albrecht Kauw.Ebenfalls bildete Kauw als Aquarell und in einem Gemälde und nachihm auch Wilhelm Stettler in seinem Skizzenbuch das alte SchloßReichenbach ab (Abbildung 43). <strong>Die</strong>ses stand an der Stelle des heutigenBaus, gegenüber der Nordspitze der Engehalbinsel bei Bern.Als spätgotisches Wohnschloß ist unbedingt Vufflens oberhalb vonMorges im Waadtland zu erwähnen. Der imposante Baukomplex istschon wegen des ungewöhnlichen Baumaterials bemerkenswert.Backsteine wurden nämlich im klassischen Burgenbau nicht verwendet.Vufflens-le-Château, deutsch Wolfingen, hat einen 60 Meter hohenBergfried mit einem vorkragenden Oberteil auf einem Kranz von sogenanntenMaschikulis. Der gegen den Genfersee gerichtete großeWohnpalast ist an den Ecken von vier merkwürdigen schlankenRundtürmen eingefaßt. Jeder dieser Türmchen hat ebenfalls Maschikulis,eine offene Plattform mit einem zurückgesetzten Spitzhelm.Betrachtet man die runden Ecktürme von Vufflens, so denkt manunwillkürlich an Minarette. Das ist nicht nur ein Vergleich. <strong>Die</strong> Verwandtschaftzwischen gotischer und muselmanischer Architektur istbekannt – auch wenn die offizielle Wissenschaft das nicht gerne eingesteht.Der Weg des Einflusses ist bekannt: <strong>Die</strong> heimkehrendenKreuzfahrer aus dem Morgenland bestaunten dort diese fremdartigenTürme und bildeten sie nach.

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