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Die Ursprünge Berns - Dillum

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152Beim Weiler Räsch, südwestlich von Düdingen, wird das Ende einesHochplateaus auf der einen Seite durch den Räschbach, gegen Südendurch den Steilabfall zur Saane eingefaßt.Der ebene Sporn von Räsch ist auf der Nord- und Ostseite durch einenbreiten, gewinkelten Halsgraben abgetrennt. Und alle vier oderbesser gesagt fünf Seiten waren durch eine Mauer eingefaßt, derenSpuren noch sichtbar sind.In der Südostecke von Räsch war ein längliches Gebäude eingebaut.Vor der Nordwestecke ist eine eckige Konstruktion festzustellen- zweifellos ein Torbau.Räsch ist von seiner Größe eher als römisches Kastell denn als mittelalterlicheBurg anzusprechen.<strong>Die</strong> spätrömischen Befestigungen in Helvetien scheinen nicht langebestanden zu haben und wurden vollständig abgetragen. Man wollteoffenbar nicht, daß ein Feind sich in diesen Mauern einnisten konnte.So hat man etwa das große, siebentürmige Kastell auf dem Lindenhofin Zürich nicht nur abgetragen, sondern auch den Hügel durcheinen breiten Graben entzwei gesägt: Sicher ist sicher!Nach den „Römern“ kam also das „Mittelalter“. – Aber beide Epochenwaren kurzzeitig, wie wir erkannt haben.Es entstanden Steinburgen – und bald darauf gemauerte Städte mitStadtmauern im heute geläufigen Sinne.<strong>Die</strong> Steinburgen wurden in der Regel in ein bereits bestehendesErdwerk hineingebaut. Es mag Ausnahmen gegeben haben: DerSandsteinfelsen, auf dem der Wehrturm von Geristein steht, hattewohl keine Befestigung als Vorläuferin.Eine Steinburg ist also in jedem Falle jünger als eine Erdburg – oderstellt anders ausgedrückt eine spätere Ausbauphase dar.<strong>Die</strong> wichtigste gemauerte Burg für Bern, die Stadtburg Nydegg (Abbildung5), haben wir bereits behandelt.Nydegg belegt die ursprünglich enge Verbindung zwischen Burg undStadt. Deshalb trifft auch der Begriff oppidum auf beide Namen zu.Und wenn man sich die alte Burg Nydegg vorstellt, mit seinem rechteckigenDonjon von sehr dicker Mauerstärke, so begreift man einenanderen Wesenszug der Steinburgen: <strong>Die</strong>se wollten durch ihr bloßesAussehen beeindrucken.

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