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Die Ursprünge Berns - Dillum

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336Der „Justinger“ soll tatsächlich der erste Berner Chronist gewesensein. Er habe seine Chronik „zwischen 1420 und 1430“ geschriebenund nachher mit einer hohen Berner Pension in Zürich gelebt.Kein Wort darüber, daß die Gebrüder Stettler hinter Justinger undden anderen großen Berner Chronisten stehen. Keine Andeutung,daß das Geschichtswerk nicht in einem imaginären 15., sondern im18. Jahrhundert entstanden ist.Bei dieser neuen Arbeit über „Justinger“ fehlen die elementarsten kritischenÜberlegungen. Weshalb zum Beispiel wurde diese Chroniknur handschriftlich überliefert und mußte angeblich fast 400 (!) Jahrewarten, bevor sie 1816 ein erstes Mal gedruckt wurde?Und 2012 ist in der Berner Zeitschrift für Geschichte eine dicke Sondernummerüber Eidgenössische Politik im Spätmittelalter und dasWirken der Bubenberg herausgekommen.Der Inhalt der Nummer ist unqualifizierbar: Noch immer also soll esBurgunderkriege und einen Adrian von Bubenberg gegeben haben.– Und alles ist wunderbar genau datiert. Beispielsweise soll ein Heinrichvon Bubenberg genau „am 13. Juli 1450“ in Einsiedeln (!) einenSchiedsspruch gefällt haben.Glauben erwecken an diese Berner Märchengeschichte sollen vieledort reproduzierte Abbildungen aus den Berner Chroniken von Schillingund Tschachtlan. Denn diese stammen angeblich „aus demSpätmittelalter“, seien „mehr als fünfhundert Jahre“ alt.Hinter solchen Arbeiten wird die ärgerliche Krake der staatlichen Geschichtswissenschaftsichtbar: Um weiter die ausgelatschte historischeLeier weiterzuspielen und dafür üppige staatliche Gelder zu bekommen,ist jedes Mittel recht. – Und niemand getraut sich, eineneue, eine bessere Auffassung zu vertreten.In die Lücke, welche die einfallslosen offiziellen Historiker hinterlassen,springen die Kunsthistoriker und Archäologen. <strong>Die</strong> sind nichtnur Besserwisser, sondern Alleswisser.<strong>Die</strong> antiquierte Geschichtswissenschaft ist im Grunde kein Problemmehr. Sie behauptet zwar noch falsche Zeiten und nichtexistenteEpochen. Aber viel Glauben verbreitet sie nicht mehr.Wogegen man sich wehren muß, sind die Anmaßungen der heutigenArchäologie.<strong>Die</strong> Kunstgeschichtler wissen zum Beispiel, daß die Dominikanerundheutige Französische Kirche „um 1300“ in gotischem Stil erbaut

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